450 Millionen Dollar für einen “Vielleicht”-da Vinci

<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/de:Leonardo_da_Vinci" class="extiw" title="w:de:Leonardo da Vinci">Leonardo da Vinci</a> zugeschrieben - <a rel="nofollow" class="external autonumber" href="http://www.artdaily.org/index.asp?int_sec=11&int_new=49017">[1]</a>, Gemeinfrei, <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15771821">Link</a>
Leonardo da Vinci zugeschrieben – [1], Gemeinfrei, Link

Die Wikipedia weiß es mal wieder genau: Salvator mundi (lateinisch für „Erlöser der Welt“ oder „Heiland der Welt“) ist der Titel eines Gemäldes, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird. Das Ölgemälde zeigt Christus als Heiland der Welt und wird auf die Zeit um 1500 datiert.

Nach seinem mutmaßlichen Entstehungszeitpunkt ist die Provenienz des Gemäldes lückenhaft. Vereinzelte Erwähnungen finden sich für den Zeitraum von Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1763. Im Anschluss galt das Werk lange Zeit als verschwunden. Erst nach dem Jahr 1900 finden sich weitere Nachweise, wenngleich das Gemälde zu diesem Zeitpunkt einem Schüler aus dem Kreis Leonardos zugeschrieben wurde. Bis zum Jahr 2000 befand es sich in Privatbesitz.

Anschließend wurde das Werk vom Kunsthändler Robert Simon und weiteren Personen erworben, die Restaurierungen und Untersuchungen veranlassten. Verschiedene Expertisen kamen zu dem Ergebnis, dass es sich um ein eigenhändiges Werk Leonardo da Vincis handle. Zugleich gab es anderslautende Einschätzungen, die beispielsweise von einer Werkstattarbeit – und damit lediglich einer Miturheberschaft Leonardos – ausgehen. Ungeachtet dessen erzielte das Gemälde bei anschließenden Versteigerungen Rekordsummen. Mit einem im November 2017 erzielten Verkaufswert von rund 450 Millionen Dollar handelt sich um das derzeit teuerste Gemälde, das jemals versteigert wurde.

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Ein Wahnsinnspreis, der die bisherigen Resultate von Kunstauktionen weit hinter sich lässt. Doch sind solche Summen eigentlich noch zu rechtfertigen? Und was, wenn es sich bei dem vermeintlichen da Vinci doch nicht um einen solchen handelt?

Weitere Rekord-Auktionen

* 1989 ersteigerte das J. Paul Getty Museum das Portrait of a Halberdier von Jacopo da Pontormo für 35,2 Mio. US$. Das Bild galt lange Zeit als das am teuersten verkaufte Gemälde eines der Alten Meister, bis im Juli 2002 RubensKindermord von Betlehem für rund 76,7 Mio. US$ versteigert wurde.

* 2005 erreichte die Fotografie Untitled (Cowboy) von Richard Prince bei Christie’s New York den Rekordpreis von über 1 Million US$, und erzielte damit den bis dato höchsten Preis für ein einziges Foto.

* 2006 wurde bei Christie’s in Hongkong eine Porzellanschüssel aus der Zeit der Qing-Dynastie für 22,24 Mio. US$ versteigert.

* Ebenfalls 2006 wurde bei Christie’s eine Violine Stradivaris für 3,544 Mio. US$ versteigert, was zu der Zeit der höchste Preis für ein Musikinstrument war.

* Am 8. November 2006 wurden vier Bilder von Gustav Klimt in New York für 192 Mio. US$ versteigert. Das Gemälde Adele Bloch-Bauer II erzielte 87,936 Mio. US$ und damit den fünfthöchsten Preis, der jemals für ein Gemälde bezahlt wurde. Apfelbaum I erzielte 40,336 Mio. US$, Buchenwald/Birkenwald 33,056 Mio. US$, Häuser in Unterach am Attersee 31,376 Mio. US$. Die Käufer blieben anonym.

* Das Seerosenbild Le Bassin Aux Nymphéas von Claude Monet wurde 2008 für 80,4 Mio. US$ versteigert, der höchste Preis der jemals für ein Werk Monets erzielt wurde.

* Das Ölgemälde Nackte, grüne Blätter und Büste von Pablo Picasso wurde durch das telefonische Gebot eines unbekannten Bieters am 4. Mai 2010 bei Christie’s in New York für 106,5 Mio. US$ versteigert.

* Der Dr.-No-Bikini aus dem Film „James Bond – 007 jagt Dr. No“ wurde 2001 in einer Auktion für über 40.000 £ an einen Sammler verkauft.

* Als teuerster Teppich der Welt wurde ein persischer Vasenteppich aus dem 17. Jahrhundert im April 2010 nach einem Bieterwettstreit für umgerechnet 7,2 Mio. Euro an einen arabischen Interessenten versteigert. Das Augsburger Auktionshaus Georg Rehm hatte den Teppich zuvor mit nur 900 Euro katalogisiert.

* Am 11. Mai 2015 wurde Pablo Picassos Les femmes d’Alger (Version “O”) für 179,3 Mio. US$ verkauft und wurde so zum damals teuersten jemals verkauften Kunstwerk bei einer Auktion bei Christie’s in New York.

* Im November des gleichen Jahres, wurde bei Christie’s in New York Nu Couché von Amedeo Modigliani (1917–1918) für 170,4 Mio. US$ verkauft. Es zählt somit als das dritteuerste Kunstwerk, das auf einer Auktion verkauft wurde.


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