„Großer Mercedes“: Hitler’s Staatskarosse unterm Hammer

In den USA wird in wenigen Tagen ein Auto mit Geschichte unter den Hammer kommen. Es handelt sich dabei um einen 1939er Mercedes, der Adolf Hitler gehört haben soll und der nach Kriegsende in die USA  überführt wurde. Der Wagen, der in den letzten siebzig Jahren zigmal den Besitzer wechselte, ist das Highlight einer Versteigerung, die am 17. Januar stattfinden soll. In Scottsdale, Arizona wird dann  ein Mercedes-Benz 770K („Großer Offener Tourenwagen“) mit einem  7,7-Liter-Reihen-Achtzylindermotor an den Meistbietenden verkauft werden.

Auf der Website des US-amerikanischen Aktionshauses gibt es weitere Informationen über das geschichtsträchtige Automobil. Unter anderem kann man sich dort ein PDF-Dokument herunterladen...
Auf der Website des US-amerikanischen Aktionshauses gibt es weitere Informationen über das geschichtsträchtige Automobil. Unter anderem kann man sich dort ein PDF-Dokument herunterladen…

Der Wagen wurde 1939 gebaut und gehörte dem Diktator Adolf Hitler, der ihn am 29. Juli 1939 in Berlin ausgehändigt bekam. Im Einsatz war das Auto u.a.  am 18. Juni 1940 zum Empfang Benito Mussolinis in München. In dem Cabrio ließen sich die beiden faschistischen Diktatoren durch die bayrische Landeshauptstadt kutschieren.

Der Mercedes-Benz W 150, auch bekannt als Typ 770 oder „Großer Mercedes“, wurde 1938 als grundlegend überarbeiteter Nachfolger des Typs Mercedes-Benz W 07 vorgestellt. Bis Juni 1943 baute das Werk Sindelfingen insgesamt 88 Fahrzeuge. Wie der Vorgänger wurde das Modell stets als „Großer Mercedes“ bzw. Typ 770 bezeichnet. Der Name Mercedes-Benz 770 K ist jüngeren Datums und nicht authentisch.

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Gegenüber dem W 07 wuchs die Fahrzeuglänge um 40 Zentimeter auf 6 Meter. Das Fahrgestell mit 13 Zentimetern mehr Radstand (3,88 m) bestand statt aus U-Profilen mit Kreuzverstrebungen nun aus Ovalrohr mit Pressstahlteilen. Die mechanische Betätigung der Trommelbremsen wurde durch eine hydraulische ersetzt, die Starrachse vorn wich einer Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern und hinten gab es eine De-Dion-Achse, werksintern Parallelradachse genannt. Im Gegensatz zum Vorgänger waren alle W 150 mit einem Kompressor­motor versehen, dessen Leistung um 30 PS auf 230 PS (169 kW) gesteigert wurde.

Nur wenige Wagen gingen an Privatleute, der Großteil an Dienststellen des Deutschen Reiches, wie z. B. die Reichskanzlei zur Nutzung durch Adolf Hitler.

Zahlreiche Dokumente sollen die Authentizität des Fahrzeugs und seiner Herkunft belegen, so wie dieser Brief, bei dem es um die besondere Panzerung des Wagens geht.
Zahlreiche Dokumente sollen die Authentizität des Fahrzeugs und seiner Herkunft belegen, so wie dieser Brief, bei dem es um die besondere Panzerung des Wagens geht.

Die von 1940 bis 1943 gebaute Sonderausführung mit der internen Bezeichnung W 150 II war mit 18 mm Stahl gepanzert, hatte eine Verglasung aus 40 mm Panzerglas, 19″-Panzerstahlräder und beschusssichere 20-Kammer-Reifen. Zur Gewichtsverringerung bestanden die Kotflügel aus Leichtmetall. Das Leergewicht betrug 4780 kg (sonst 3400 bis 3600 kg); aus Gründen der Reifenhaltbarkeit wurde vom Hersteller eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h empfohlen (sonst 170 km/h).

Der Listenpreis für die viertürige W-150-Limousine betrug 44.000 RM (entspräche heute inflationsbereinigt ca. 181.900 €), für das siebensitzige Cabriolet F 47.500 RM (ca. 196.400 €).

Im direkten Vergleich mit allen Spitzenmodellen von Daimler, dem Typ 460/500, Mercedes-Benz 300 „Adenauer“, Mercedes-Benz W 100 und Maybach 62 wird klar, was für ein gewaltiges Auto der 770 war, alleine der Kühlergrill hatte eine Höhe von etwa einem Meter.

Die Auktion im Januar wird vom US-Spezialisten Worldwide Auctionners veranstaltet. Hier geht es zur Website des Auktionshauses. Für den schmaleren Geldbeutel bleibt die Möglichkeit, sich ein maßstabgerechtes „Kleines Modell“ des „Großen Mercedes“ anzuschaffen.

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel

Mercedes-Benz W 150

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2 Kommentare

  1. Ich denke die Restaurierung hat viele Käufer eher abgeschreckt hat. Wäre es unrestauriert und original, hätte es wohl möglich einen Käufer gegeben. Klar ist wenn der Vorbesitzer eine bekannte Persönlichkeit war, steigen die Verkaufspreise. Bei der Schätzung von Bewerta, https://www.bewerta.de, hätte der Verkäufer sicher einen Verkauf zugesimmt. Diese lag mit 15.000.000 Dollar, höher als das Höchstgebot.

  2. Nachtrag: Für das Fahrzeug wurden anlässlich der Auktion ‚lediglich‘ acht Millionen Dollar geboten. Das war dem Besitzer nicht genug, so dass er beschloss, den Wagen mit der dunklen Historie zu behalten.

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