SANATOGEN: Zur Hebung der Nerven- und Muskelkraft

sanatogen-2-300x236Ausfuhr aus Deutschland verboten“ kann man auf der rechten Paketdarstellung auf diesem uralten Blechschild aus der Zeit um 1910 lesen. Das von Bauer & Cie. hergestellte Sanatogen-Kräftigungsmittel für Nerven und Muskeln sollte demnach den Einwohnern des Kaiserreichs vorbehalten bleiben, eine Art Geheimwaffe vielleicht, die nicht in „Feindes Hand“ fallen durfte 😉

„Sanatogen zur Kräftigung für alle, die sich matt und elend fühlen“ steht in kräftigen, roten Lettern auf schwarzem Hintergrund zu lesen. Der Sanatogen-Schriftzug ist geprägt und erscheint so dreidimensional. Die Darstellung der beiden Päckchen mit dem Kraftpulver ist fein lithografiert und hat auch nach über 100 Jahren nichts an Farbkraft (Sanatogen wirkt demnach auch auf Schilder) und Glanz eingebüsst.

Lediglich der Rahmen, der ebenfalls geprägt ist und Holz imitieren soll, ist leicht vom Zahn der Zeit angegriffen worden. Von der Rückseite, die ein einziger Rostfleck ist, ganz zu schweigen. Das Schild ist ca. 35 x 50 cm groß.

Laut Merck’s Warenlexikon ist „Sanatogen ein bekanntes, lösliches Eiweiß enthaltendes Nährpräparat, wird durch Mischen von Kasein mit 5 % glyzerinphosphorsaurem Natrium hergestellt und erscheint als ein schneeweißes Pulver, das beim Verrühren mit wenig kaltem Wasser stark aufquillt und sich beim Erwärmen zu einer milchigen Flüssigkeit völlig auflöst. Es enthält 8,34 % Wasser, 5,37 % Asche, 2,49 % Phosphorsäure und 82,75 % Stickstoffsubstanz.“Die Marke Sanatogen existiert immer noch und gehört heute dem Bayer-Konzern, die unter diesem Namen Produkte aus dem Nahrungsergänzungsbereich verkauft.

Über zusätzliche Infos zu Sanatogen (alte Dosen, Plakate usw.) würde ich mich freuen!

3 Kommentare

  1. Das von Johann Abraham v. Wülfing, Mitbegründer der Bauer&Cie-Werke, erworbene und auf seinen Bedarf umgebaute Schloss befindet sich in Groß Leuthen, Gemeinde Märkische Heide.Das erfolgreiche Unternehmen war 1900 auf der Weltausstellung in Paris mit seinem Erfolgspräparat in einem eigens dafür errichteten Paviollon präsent. Eine Kopie dieser Ausstellungsarchitektur befand sich bis 2000 im ehemaligen Schlosspark am Groß Leuthener See, wurde vermutlich im Auftrag zerstört. Ein Kulturförderverein bemüht sich seitdem um die Wiedererrichtung am historischen Ort. Kann man die abgebildeten Sanatogenwerbung für Ausstellungszwecke ausleihen?
    Christine Exler
    Vorsitzende KulturArche-Märkische Heide e.V.

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