Rico Böhme und sein Web-Projekt: Wertermittlung historischer Werbeträger als Online-Dienstleistung
Ein genaues Datum, wann das Projekt, an dem der begeisterte Reklamesammler Rico Böhme seit vielen Monaten arbeitet, online gehen wird, steht noch in den Wolken: „Wann genau alles fertig ist, das weiß ich leider nicht. Meine komplette Freizeit geht in das Koordinieren der Fachleute.“ Was aber jetzt schon fest steht: Auf der Webseite Historische-Reklame wird der Besucher in naher Zukunft ein umfangreiches Dienstleistungsangebot finden.
Sie besitzen Emailschilder und möchten mehr über deren Wert erfahren? Jahrelang hat Rico Böhme den Markt beobachtet, Bilder und erzielte Preise von Emailschildern und anderen historischen Reklameobjekten festgehalten und so eine äußerst umfangreiche Datenbank aufgebaut. Diese bildet die Grundlage zu seinem Web-Projekt. Dass es von der Idee zur Umsetzung dauert, ist auch darauf zurückzuführen, dass Rico Böhme keine halben Sachen machen möchte: „Ich bin sehr pedantisch und weiß was ich will“, erklärt er gegenüber Sammler.Net.
Alles begann vor rund acht Jahren
Doch kurz mal der Reihe nach. Rico und seine Frau leben in einer recht großen Wohnung in der Nähe von Karlsruhe. Dorthin sind sie 2015 gezogen. Als auch über ein Jahr später noch recht viele Wände sich vor allem dadurch auszeichneten, dass sie leer und kahl waren, hat das junge Paar beschlossen, dies zu ändern.
„Bei einfachen Bildern aus den Möbelhäusern waren wir uns aber oftmals uneinig und teilweise auch nicht bereit hunderte von Euros für Dekoartikel auszugeben, die nach zwei Jahren vielleicht schon nicht mehr unserem Geschmack entsprechen würden.“ So besuchten die beiden einige Flohmärkte in der Umgebung und kauften ihre ersten Blechschilder. „Die Preisspanne lag zwischen 5 und 30 Euro. Jeder konnte sich seine Lieblingsmotive raussuchen und zu Hause bekamen die Teile einen Platz im Esszimmer.“
Da hatte Rico und Gemahlin – ohne dass sie es so recht wussten – das Reklamevirus bereits fest am Haken. „Es war schön gemütlich, und ich habe dann aus Neugierde im Internet Infos zu unseren Schildern gesucht.“ Er entdeckte dabei Schilder in der Preislage wie diejenigen, die sie beide am Flohmarkt fanden, doch da gab es noch mehr zu sehen … und zu bestaunen: „Ich fand Schilder, die mehrere hunderte oder sogar tausende Euros kosten sollen. Das weckte meinen Ehrgeiz!“
„So begann ich zu recherchieren …“
Er wollte wissen, warum ihre so günstig waren und wieso manche Schilder viel bis sehr viel kosteten. „So begann ich zu recherchieren und fand heraus, dass unsere Schilder neu produziert worden waren, aber dass es auch originale, alte Schilder gibt. In unserem Fall beruhten die gekauften Blechschilder auf Poster-Entwürfen der frühen 1920er Jahre.“
All das, was er herausfinden konnte, trug er seitdem in einer Datenbank zusammen, um ein besseres Preisgefühl zu entwickeln. „Ein halbes Jahr später – Dezember 2016 – besuchten wir unsere erste Auktion und kamen mit drei original alten Werbeträgern nach Hause. Ein Kauf war ein altes Fahrstuhlbedienelement. Dieses dient uns mittlerweile als Lichtschalter im Wohnzimmer!“
Infostand bei der Reklamebörse Karlsruhe
Seitdem ist Rico Böhme regelmäßig auf Börsen und Auktionen dabei. Seine Datenbank pflegt er bis heute ebenso regelmäßig. „Dadurch ist es mir heute möglich, Expertisen zur Wertermittlung anzubieten.“ Neben dem Expertisen-Bereich werden die Besucher seiner demnächst aktiven Webseite auch eine Reihe weitere Rubriken erwarten können. Man darf schon jetzt gespannt sein. „Leider weiß ich, dass ich bis zur Reklamebörse Karlsruhe nicht fertig werden kann… werde aber dennoch mit einem Stand auf der Börse präsent sein, um meinen Service vorzustellen!“
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