Schneller Überblick


Wer bei Auktionen und/oder im Fachhandel Emailschilder erwirbt, kann davon ausgehen, dass die Objekte der Begierde bereits fachgerecht aufbereitet, also gründlichst gereinigt worden sind. Schließlich trägt der erste Eindruck, den man beim Anblick eines solchen Sammlerstücks hat, viel dazu bei, ob man bereit ist, diese oder jene Summe dafür auf den Tisch zu legen.
Im folgenden zeigt Sammler.Net Ihnen, wie einfach es im Grunde genommen ist, ein verschmutztes, emailliertes Reklameplakat mit wenigen Mitteln und recht mühelos wieder zum Strahlen zu bringen.
Eins ist sicher: Man kann beim Reinigen von Emailschildern natürlich keine vorhandenen Schäden beseitigen. Ob kleine Kratzer oder größere, auch danach bleiben die Mängel bestehen. Aber: meistens bleibt davon, zumindest auf den ersten Blick, viel weniger zu sehen.
Wasser, Essig(essenz), Spülmittel
Das Schild, sofern sorgfältig aufbereitet, erscheint wieder in mehr oder weniger neuem Glanz. Das gilt vor allem, wenn die Kratzer schon sehr lange präsent waren und sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte Staub und andere Schmutzpartikel in ihnen abgelagert haben.

Abplatzer bleiben natürlich trotz der hier empfohlenen Reinigungsmethode weiter gut sichtbar, doch auch hier verbessert sich der Gesamteindruck, da Rostflecken und anderer Dreck etwas weniger aufdringlich wirken, respektiv – beim Dreck – ganz verschwunden sind.
Grundsätzlich ist es so, dass nach der Behandlung mehr oder weniger stark verschmutzte Emailschilder wieder an Farb- und Leuchtkraft gewinnen. Ist bereits ursprünglich kein Glanz mehr vorhanden, so kann man ihn auch nicht wiederherstellen.
Es sei denn, man greift zu anderen Mitteln: Etwas Autopolitur kann helfen, oder – was bei Sammlern gar nicht gerne gesehen ist – Klarlack. Von letzterer Option rät Sammler.Net daher auch vollends ab! Handelt es sich jedoch um ein besonders seltenes und wertvolles Objekt, so empfiehlt es sich, falls die folgende Reinigungsmethode nichts bringt, einen anerkannten Restaurator aufzusuchen, möchte man dem antiken Teil wieder zu neuem Glanz verhelfen.
Aber Achtung: Selbst ein perfekt restauriertes Schild wird niemals den Wert eines unrestaurierten in selbem Zustand erzielen.
So einfach geht’s …
Am Beispiel eines seltenen Emailschildes, das in Belgien bei der ‚Emaillerie Belge Bruxelles‘ Anfang der 1950er Jahre produziert wurde, und für die luxemburgische Zigarettenmarke ‚Africaine‘ wirbt, zeigen wir hier, dass sich mit Hausmitteln bereits sehr schöne Erfolge erzielen lassen, wenn es darum geht, alten Reklameträgern durch das sanfte Entfernen von Schmutz wieder neues Leben einzuhauchen.

Alles was Sie brauchen ist Wasser, Essig, Spülmittel, einen sanften (am besten bereits benutzten) Scheuerschwamm und … etwas Zeit und Arbeitskraft.
Wir benutzen immer warmes (ca. 45 Grad) Wasser, das wir in eine Schüssel geben. Dann schütten wir ordinären Essig (ob Weinessig oder Apfelessig ist egal) im Verhältnis 1 zu 5 hinzu (also rund 20% Essig).
Des weiteren ungefähr 10% – also einen durchaus ordentlichen Schuss – gewöhnliches Spülmittel. Anstelle von normalem Essig kann auch Essigessenz, dann in geringerer Menge, verwendet werden. Bei sehr stark verschmutzten Schildern kann man die Mischung mit einem halben Tütchen Backpulver anreichern.
Zunächst tragen wir mit der weichen Seite des Scheuerschwamms die Mischung flächendeckend auf und lassen sie etwa 3 bis 4 Minuten einziehen. Anschließend reiben wir mit ausreichen Druck kleinflächig das Schild von oben nach unten ab.

Dabei benetzen wir den Schwamm ständig mit der Reinigungsflüssigkeit. Anschließend lassen wir wieder ein paar Minuten vergehen, so dass auch hartnäckige Schmutzpartikel weich werden, respektiv sich auflösen.
Da erstrahlt auch das Gesicht des Sammlers!
Danach spülen wir das Schild mit ausreichend Wasser (das darf auch kalt sein) ab. Je nachdem benutzen wir dazu einen Schlauch oder eine Gießkanne. Schon nach diesem ersten Arbeitsgang werden auch tief sitzende Staub- und Dreckpartikel recht mühelos beseitigt. Nach dem Abtrocknen erstrahlen die Farben des geliebten Sammelguts wieder fast ofenfrisch.
Um ein besseres Resultat zu erzielen, empfehlen wir, den selben Arbeitsvorgang noch einmal zu wiederholen. Dann wird wohl auch das Gesicht des/der Sammlers/Sammlerin wieder erstrahlen, wenn er/sie merkt, wie rasch das alte Emailschild viel, wenn auch nicht alles, von der ursprünglichen Schönheit wiedererlangt.
Hier sehen Sie den Vorher-Nachher-Effekt bei dem Africaine-Schild, das jahrzehntelang – neben dem ebenfalls derart gereinigten – SPA-Schild als Werbeträger an einer Hausfassade im Norden Luxemburg im Einsatz war und etliche Spuren der Zeit davongetragen hat. Auch wenn die Kratzer und Kratzerchen nicht verschwunden sind, fallen sie jetzt doch viel weniger auf.
Verschieben Sie den Pfeil in der Mitte:
Natürlich könnte man diesen Reinigungsvorgang noch ein- oder zweimal wiederholen: Der Emaillierung macht’s nichts aus und sicherlich werden noch weitere Schmutzpartikel so entfernt.
Wir sind aber bereits jetzt mit dem Ergebnis zufrieden und so muss nur noch ein schönes Plätzchen für die beiden Neuerwerbungen gefunden werden. Und das ist – wenn die Wände eh schon voll sind – schwieriger, als das Reinigen und Pflegen der Emailplakate …
Mit speziellen Emaille-Polituren – oder auch mit einfacher Auto-Politur – lässt sich ebenfalls noch der ein oder andere kosmetische Effekt erzielen.
Ist das Schild erst einmal sauber und hat seinen Platz an der Wand gefunden, reicht es bereits, es regelmäßig abzustauben und ab und zu feucht abzuwischen. Emailplakate sind demnach recht pflegeleichte Sammelobjekte!
Haben Sie selbst Tipps zur Reinigung von Emailschildern? Wir würden uns freuen, wenn Sie uns diese unten über die Kommentar-Funktion vorstellen würden. Danke im voraus!
Hm, in Sachen Spülschwamm und Emailschildreinigung wäre ich etwas vorsichtig. Die Schleifkörper in einem neuen Spülschwamm sind schon sehr scharf und wer hier mit einem gewissen Krafteinsatz zu Werke geht kann dabei schon unangenehme Erfahrungen im Sinne einer zerkratzten Oberfläche machen.
Mein Tipp: Folgt der Anleitung, nehmt aber einen Schwamm der schon einige Arbeitseinsätze in Pfannen und Töpfen hinter sich hat. Die Schleifkörper machen noch immer ihre Arbeit, sind aber nicht mehr ganz so scharf.
Und bitte beachten: Das Ganze gilt nur für Emailschilder und ist keinesfalls bei Blechschildern in Anwendung zu bringen.
Vielen Dank für die Anmerkung! Auf jeden Fall gilt es immer, vorsichtig und mit Gefühl ans Werk zu gehen.
Ein lieber, geschätzter Händler, Gerd…, hat mir neulich Bimsmehl, erhältlich u.a. in Apotheken, zur Reinigung empfohlen.
Mit feuchtem Tuch kräftig aufreiben, trocknen lassen, abwischen oder abspülen. FERTIG. Beste Ergebnisse.Sehr empfehlenswert.