Fromm’s Act: Uralt-Kondomreklame sorgt für heißes BfR-Händlerduell

Immer wieder kommt es vor, dass in der Trödelshow BfR (Bares für Rares, ZDF) historische Reklameobjekte angeboten werden. Am Freitag, 23. Februar 2024 war es wieder einmal soweit. Diesmal sorgte ein Leuchtkasten mit einer Hinterglasreklame von Fromm’s Act um 1920 für ein heißes Bieterduell. 910€ konnte der Anbieter schlussendlich mit nachhause nehmen.

Julius Fromm ist vielen als Pionier der Kondomindustrie bekannt. Er brachte 1916 das erste nahtlose Latex-Präservativ auf den Markt. Damit startete eine Erfolgsgeschichte, die trotz der Steine, die dem Unternehmer anfangs in Sachen Werbung in den Weg gelegt wurden, nicht mehr aufzuhalten war. Selbst heute gibt es sie noch, die Kondome aus dem Hause Fromm, sie werden von der Mapa GmbH in Deutschland produziert.

Fromm’s Kondome wurden schnell beliebt, nicht nur aufgrund ihrer Qualität und Zuverlässigkeit, sondern auch aufgrund innovativer Marketingstrategien, die darauf abzielten, das Tabu um das Thema Sexualität zu brechen. Durch geschickte Werbung, die sich an Männer und Frauen gleichermaßen richtete, trug Fromm dazu bei, das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit zu fördern und die Verwendung von Kondomen als Mittel zur Verhütung von Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu normalisieren.

Gummi-Schwamm statt Kondom

Doch gerade die Werbung für seine Produkte war anfangs nicht leicht umzusetzen. Präservative galten in den Anfangszeiten nämlich als alles andere als fromm, um mal ein Wortspiel zu wagen. Die kirchlichen Kreise, die einen starken Einfluss auf die Gesellschaft hatten, sahen in den Verhütungsmitteln, die eine freiere Sexualität ermöglichten etwas Sündhaftes. „Fromm’s Act Kondome“ hätte man sich auf Schildern und Co. nicht vorstellen können. Julius Fromm erfand den Begriff „Gummi-Schwamm“ als Alternative für das Wort „Kondom“. Daher stammt auch heute noch der vielfach genutzte Ausdruck „Gummi“ für „Präservativ“.

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Bei BfR bot ein Verkäufer, der sie auf einem Dachboden entdeckt hatte, nun einen Leuchtkasten mit einer Hinterglasreklame aus den 1920er Jahren an. Er wünschte sich 500€ für die Rarität, die später im Händlerraum auf großes Interesse stoßen sollte. Experte Sven Deutschmanek schätzte das Objekt aufgrund seiner Seltenheit und der guten Erhaltung auf 400 bis 600 Euro ein. Das deckte sich mit dem Wunsch des Anbieters, so dass Horst Lichter die Händlerkarte problemlos überreichen konnte.

Im Händlerraum waren nahezu alle begeistert von dem seltenen Teil, doch vor allem Jan und Leo gaben von vornherein zu verstehen, dass sie die frühe Leuchtreklame unbedingt haben müssten. Schritt um Schritt ging es nach oben und schon nach wenigen Minuten war der Schätzpreis übertroffen. Schlussendlich machte Jan das Rennen und konnte die Fromm’s Reklame für 910€ erwerben.

Jan Cizek (l.) erwarb die Leuchtreklame für 910€

Ein guter Preis, einer über den sich sowohl der Verkäufer, als auch der Käufer freuen dürften, oder? Was meinen Sie? Korrekt? Zu wenig? Zu viel? Gerne könne Sie über die Kommentarfunktion Ihre Meinung dazu freien Lauf lassen …

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