„Ho, ho, ho“: Vom Heiligen zur Kultfigur

Nicht immer war er fast kugelrund und trug knallrote Kleidung: Die Figur des Weihnachtsmanns, auch bekannt als Santa Claus oder Sinterklaas, hat eine faszinierende Geschichte, die tief in verschiedenen Traditionen und Legenden verwurzelt ist.

Ursprünglich basierte der moderne Santa auf dem griechischen Bischof Nikolaus von Myra (270-343 n. Ch.), der für seine großzügigen Geschenke an Bedürftige bekannt war, insbesondere die Rettung dreier armer Mädchen vor einem schicksalhaften Leben, festigte seine Legende.

Der Weihnachtsmann aus einer Zeit, in der er in Deutschland noch keine knallrote Kleidung trug und eher schlank daherkam: Hier in Form einer Spardose aus dem späten 19. Jahrhundert aus glasierter Keramik (Fotos: Sammler.Net)

Mit der Zeit vermischten sich verschiedene Traditionen und Legenden, darunter der englische Father Christmas und der holländische Sinterklaas, zu dem Bild, das wir heute vom Weihnachtsmann haben.

Die Vorstellung eines freundlichen, bärtigen Mannes mit einem Schlitten voller Geschenke wurde schon im 19. Jahrhundert in Nordamerika populär und hat sich seitdem durch Lieder, Geschichten, Filme und Werbung verfestigt.

Interessanterweise finden sich auch Bezüge zu alten nordischen Traditionen, insbesondere zu Odin, dem Gott der Weisheit und des Krieges, der in der Winterzeit auf einem Pferd durch die Lüfte ritt. Es wird vermutet, dass einige Merkmale von Odin, wie sein langer Bart oder seine nächtlichen Reisen, Einfluss auf die Darstellung des Weihnachtsmanns hatten.

Symbol der Freude, Großzügigkeit und Magie

Letztendlich ist der Weihnachtsmann zu einem Symbol der Freude, Großzügigkeit und Magie in der Weihnachtszeit geworden. Unabhängig von den verschiedenen Ursprüngen und Geschichten verkörpert er den Geist des Schenkens und der Freude, der diese festliche Jahreszeit so besonders macht.


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Eine der bekanntesten Legenden um Santa handelt von drei armen Schwestern. Diese Mädchen konnten, so wurde erzählt, nicht heiraten, da sie über keinerlei Mitgift verfügten. Nikolaus soll von ihrem Schicksal gehört haben und warf nachts Goldmünzen durch das Fenster des Hauses der Familie, so dass die Mädchen eine stattliche Summe Geldes hatten und alles wurde gut.

Diese Handlung wurde zu einem Symbol seiner Großzügigkeit und Liebe zu den Bedürftigen. Die Nikolaus-Verehrung verbreitete sich rasch in ganz Europa und sein Gedenktag, der am 6. Dezember gefeiert wird, wurde zum Tag des Beschenkens der Kinder.

Oft trägt ‚Santa Claus‘ bischöfliche Gewänder

Die Darstellung des Heiligen Nikolaus variiert je nach Region. In vielen Darstellungen trägt er bischöfliche Gewänder, ein Attribut, das auf seine historische Rolle als Bischof hinweist. Seine Beliebtheit führte dazu, dass er nicht nur als Schutzpatron der Kinder, sondern auch der Seefahrer, Händler, und sogar der Städte Amsterdam und Moskau verehrt wird.

Die Legenden rund um den Heiligen Nikolaus bildeten die Grundlage für viele moderne Darstellungen des Weihnachtsmanns. Seine Großzügigkeit und sein Mitgefühl für die Bedürftigen haben die Vorstellung vom Schenken und Teilen in der Weihnachtszeit geprägt und sind bis heute Teil des festlichen Geistes dieser Zeit.

Der Weihnachtsmann auf dem

Sammler.Net-Flohmarkt

Die Verbindung zwischen dem Heiligen Nikolaus und Coca-Cola ist eine interessante Geschichte. Anfang der 1930er Jahren begann der amerikanische Getränkehersteller damit, den Weihnachtsmann in ihren Werbekampagnen zu nutzen. Zu dieser Zeit wurden in Zeitschriften und Zeitungen Anzeigen geschaltet, die einen freundlichen, fast kugelrunden und knallrot gekleideten Weihnachtsmann zeigten, der die braune, überzuckerte Brause trinkt.

Haddon Sundblom und sein ‚Santa‘-Bild

Diese Darstellung des Weihnachtsmanns, den Coca-Cola verwendete, wurde von dem Künstler Haddon Sundblom (1899-1976) kreiert. Die Illustrationen des auch „Sunny Sundblom“ genannten Grafikers und Cartoonisten zeigten den Santa in einem roten Mantel, weißen Bart und mit einem Lächeln im Gesicht.

Die Geschichte des Cola-Santas im Film

Fälschlicherweise wird dadurch oft angenommen, dass Coca-Cola die Farben Rot und Weiß des Weihnachtsmann-Outfits populär gemacht habe, aber die Darstellung des roten Mantels gab es auch schon vorher in diversen Illustrationen. Schon 1821 wurde er im illustrierten Gedicht „The Children’s Friend“, der Autor ist unbekannt, mit einem roten Mantel dargestellt, sah ansonsten aber eher wie ein strenger Bischof aus.

Allerdings hat die Verbindung zwischen Coca-Cola und dem Weihnachtsmann die moderne Vorstellung vom Santa Claus in der Popkultur stark geprägt. Die humorvollen Darstellungen von Haddon Sundblom haben dazu beigetragen, ein „modernes“ Bild des freundlichen, lachenden Weihnachtsmanns zu verbreiten.

Die Werbekampagnen von Coca-Cola haben Santa Claus zweifellos zu der ikonischsten Figur der Weihnachtszeit gemacht.

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