Highlight auf Highlight auf Highlight …: Das Wichtigste von der 31. Reklame-Auktion in Worms
Das war ein aufregender Auktionstag! Man ist es ja gewohnt, dass in Worms, wenn es um Alte Reklame geht, so manches Traumschild unter den Hammer kommt. Aber eine derartige Anhäufung von Highlights wie an diesem Samstag, 13. Mai 2023 gab es in Der Kapelle, dem Versteigerungsort, wohl noch nie. Absoluter Star der Auktion war Los 628, eine feine Caballero-Dame, die für 135.000€ zugeschlagen wurde (zzgl. Provision). Doch auch andere emaillierte Raritäten erzielten hohe Preise!
Der Tag begann früh in Worms. Schon gegen 7 Uhr morgens hatten sich Händler und Sammler auf dem Parkplatz vor der Kapelle ein Stelldichein gegeben. Beim traditionellen, sogenannten Kofferraummarkt wechselte, noch bevor kurz nach 9 Uhr die offizielle Veranstaltung begann, das ein oder andere Reklameschätzchen den Besitzer.
So hatte sich für manchen Käufer wie auch Verkäufer die Anreise nach Worms schon vor Beginn der Versteigerung am Samstag gelohnt. Bereits am Freitag waren übrigens im ersten Teil der Auktion 356 Lose veräußert wurden. Sammler.Net berichtete!
Das absolute „Highlight-Highlight“ der Auktion war ein 1950er Jahre-Schild aus den Niederlanden. Die Caballero-Dame brachte – bei einer nicht ganz erreichten Schätzung von 150.000 bis 180.000 – immerhin stolze 135.000€!
Kurz nach 9 Uhr ging’s los!
Um 9:15 Uhr fiel dann im Inneren erstmals der Hammer: 650€ wurden für ein belgisches Singer-Emailschild aus den 1950er Jahren geboten. Danach ging es Schlag auf Schlag. Insgesamt standen 307 Positionen an, die Auktion dauerte bis in den frühen Abend hinein. Schnell schossen die Preise in die Höhe, wie z.B. bei einem Ajja-Schild von 1951 in Zustand 1+, das für starke 2.900 Euro zugeschlagen wurde! Bis 19:40 Uhr ging es in Worms hoch her!
Durchwegs erzielten die Objekte, die in Worms am Samstag angeboten wurden, recht hohe Preise. Gegen 10:20 Uhr fiel der Hammer erstmals bei einem fünfstelligen Gebot: 27.000€ gab es für das Marx Lacke in unrestauriertem Originalzustand. Etliche weitere fünfstellige Beträge sollten noch im Laufe des langen Auktionstags erzielt werden! Dabei wurde auch der Preis für das bislang wohl teuerste Türschild der Welt, ganze 9 x 14 cm groß, erzielt: das ‚Everlasting Signs‘ (siehe Bild weiter unten) brachte 11.000€! Auf den Zuschlagpreis erhebt das Auktionshaus zusätzlich 20,23% Provision.
‚Schilder-Hitparade‘: 35 Lose, die 10.000€ und mehr brachten
Hier einige der Traumschilder, für die Sammler bereit waren, mehr – und manchmal sogar viel mehr – als 10.000€ auszugeben im Bild und mit den erzielten Preisen – von ganz schön teuer zu auch noch teuer … (Alle Bilder: Wormser Reklame-Auktion)
135.000€: Das teuerste Schild der Auktion! Caballero, Niederlande, frühe 50er Jahre, 96 x 133 cm, „Langcat“-Bussum Holland, nach einem Entwurf von Jan Lavies
37.000€, Viking, um 1930, 40 x 60 cm, Pyro-Email – Boos & Hahn
32.000€: Husqvarna, Scheden, 1920er Jahre, 45 x 56 cm
30.500€, Schweiz um 1910, 25 x 45 cm
Marabou, 30.000€: Schweden, um 1916, 60 x 120 cm
27.000€: Marx Lacke, um 1910, 64 x 98 cm, Frankfurter Emaillirwerke
26.000€, Dänemark, 1932, 32 x 48 cm
24.000€: Neckarsulm um 1920, 48 x 68 cm, Ferro Email – C. Robert Dold
21.000€: Crème Eclipse, Frankreich, circa 1920, 120 x 80 cm, Emaillierwerk Ed. Jean, Paris
20.000€: Droste Cacao, Haarlem/NL um 1910, 38 x 60 cm
20.000€: Hamburg-Amerika-Linie, Hamburg/GER, Belgrad/SBN und USA um 1922, 100 x 70 cm
19.500€, Chocmel, Vevey/CH um 1930, 35 x 50 cm ein Entwurf von Charles Kühn
19.000€, um 1910, 33 x 50 cm, Torpedo-Email
Caballero: 19.000€, NL um 1950, 38 x 58 cm, Pyro-Email
18.000€,Frankreich um 1930, 61 x 81 cm
Freia Chokolade: 18.000€, Oslo/Norwegen 1927, 47 x 62 cm
18.000€: Chocolat Menier, Frankreich datiert: 17-7-35, 202 x 98 cm, Publicité Interrail
Chocolat Delespaul-Havez, Frankreich 1950er Jahre: 17.000€
17.000€, Norwegen um 1925, 30 x 50 cm
Continental: 16.000€, um 1960, 147 x 80 cm, Pyro-Email, Boos & Hahn
16.000€: Heromilk, NL 1953, 57 x 42 cm, „Langcat“ Bussum Holland
Willem II, 1930er Jahre 96 x 45 cm, „Langcat“ Bussum: 14.000€ für die Rarität, die auf maximal 5.000€ geschätzt wurde
13.500€: Suchard, um 1925, 35 x 66 cm, Boos & Hahn, Ortenberg-Baden
12.750€ brachte dieses Schild, um 1925, 40 x 60 cm, Pyro-Email – Boos & Hahn
12.300€: NSU Motorräder, Neckarsulm um 1924, 48 x 68 cm, Ferro Email – C. Robert Dold
12.000€ gab es für dieses Kaffee-Schild, bei einer Maximalschätzung von 6.000€ (NL 30er Jahre, 38 x 48 cm, „Langcat“- Bussum)
Ley Automobile: 12.000€, Arnstadt um 1920, 54 x 73 cm, Emaillierwerk Peters, Elberfeld
11.500€, Kristiania (heute Oslo) um 1905, schönes Kleinformat, 25 x 40 cm
11.000€: Cocal-Cola Thermometer, Norwegen, um 1938, 18,5 x 53 cm
11.000€, Versicherungsschild, Amsterdam/NL 1933, 23 x 33 cm, signiert: Willem Jansen
11.000€: Dapol Indianer, um 1910, 36 x 50 cm, Frankfurter Emaillirwerke
Das teuerste Türschild der Welt? 11.000€ wurden für dieses „Everlasting Signs“, Bussum/NL 50er Jahre, 9 x 14 cm,“Langcat“-Bussum, geboten
11.000€: Lilleborg’s Seife, Norwegen um 1930, 51 x 100 cm Pyro-Emailje – E. Fegth, Bjorge, Oslo
10.500€, Bönninger Yacht-Shag, um 1920, 25 x 45 cm, Emaillierwerke Peters, Elberfeld
10.000€: Ford, beidseitiges Emailschild, schabloniert, samt dazugehöriger, vierteiliger originaler Neon-Reklame, BE/USA 1952, 96 x 130 cm
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass am Samstag bei der 31. Wormser Reklame-Auktion wieder einmal unter Beweis gestellt wurde, dass Qualität – sowohl was die Darstellung und die Emaillierung, als auch was den Zustand angeht – gut bezahlt wird. Und dass der Trend der Aufwärtspreise bei Emailschildern nach wie vor ungebrochen ist.
Hier einige weitere ausgesuchte Resultate der Auktion
2.900€ zzgl. Provision für dieses Ajja-Schild aus Belgien in Top-Zustand!
Hansa Brus: Zugeschlagen für 4.400€
2.500€ für die Brockmann-Sau in Zustand 1++
SPA aus dem Jahr 1950 im seltenen Format 39 x 72 cm: 5.000€
Optimaler Zustand: Für das Cinzano nach Jean Colin aus den 1950er Jahren wurden 3.000€ geboten
Africaine Cigaretten: Das Schild aus den 1950er Jahren erzielte in sehr gutem Zustand 8.000€
5.400€ wurden für dieses Bleyle aus der Zeit um 1917 geboten
Im eindrucksvollen Format von 64 x 98cm: Bei 3.000€ fiel der Hammer zu diesem Henko-Emailplakat
Pneu Hutchinson, Frankreich um 1930: 3.600€
SPA: Email-Thermometer 1.300€
Valda: Zwei Teile des Triptychons (obere Tafel fehlt), Frankreich, 1930er Jahre: 5.800€
Marylan-Crème, Deutschland um 1930, 40 x 30 cm: 4.600€
Kaveewee, NL um 1930, 100 x 40 cm: 7.000€
Jakobs, NL um 1950, 29 x 39 cm, „Langcat“ Bussum: 5.900€
Schweden um 1915/20, 45 x 60 cm: 3.400€
5.800€ für dieses Droste-Schild in Top-Zustand
5.800€ brachte dieses norwegische Kaffeeschild
5.700€, 20er Jahre Blechschild, 115 x 48 cm, Felix Krokert & Co., Halle a.S.
3.800€, Dänemark 30er Jahre, 37 x 28 cm
7.000€, Frankreich, um 1930, 45 x 64 cm
4.750€, Strasbourg/F 50er Jahre, 30 x 48 cm
3.500: Colorin, 1953, Ø 51 cm, Email Koekelberg S.A. Brux.
9.500€, Pupier, Frankreich um 1938, 18,5 x 53 cm
Drogistenverbond, 9.000€, Amsterdam/NL um 1905, 23 x 33 cm
1.600€: Wiesbaden um 1920, 50 x 85 cm, Ferro Email
7.000€: Emailschild, abgekantet, schabloniert und lithographiert, Utrecht/NL um 1950, 40 x 54 cm
VAT 19: 5.200€, späte 1930er Jahre, 9 x 16 cm, NL, „Langcat“
1.200€: Tjoklat, späte 30er Jahre, 7 x 14,5 cm
4.000€: Kabouter,Schiedam/NL um 1950, 9 x 15 cm, „Langcat“-Bussum
5.400€: Bussum/NL 50er Jahre, 9 x 15 cm, „Langcat“-Bussum
8.000€: Sarotti, Berlin datiert 1/36, 50 x 30 cm
Texaco: 4.000€, F/USA um 1930, Ø 108 cm
2.500€: Gargoyle Mobiloel, 20er Jahre, 117 x 77 cm, Boos & Hahn, Ortenberg-Baden
Unverkaufter Freia-Riese
Unverkauft blieb am Samstag lediglich ein Schild: niemand war bereit das Erstgebot von 20.000€ auf den Tisch zu legen! Der Schätzpreis betrug 40.000 bis 45.000€.
Blieb unbeboten: Freia-Riesen_Emailschild, Olso/NOR um 1928, 146 x 247 cm
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