Chocolat Cailler: 118.000€, ein weiterer Rekordpreis für ein Emailschild

Ein paar Eindrücke von der 29. Reklame-Auktion Worms

Schon der erste Tag der 29. Reklameauktion in Worms am Freitag, 9. September hielt eine ganz besondere Überraschung parat. Ein auf 1.000 bis maximal 1.200€ geschätztes Emailschild aus Italien, Birra Moretti, hergestellt bei dem Emaillierwerk Smalterie Lombarde, Milano, sorgte für ein heftiges Bietergefecht.

Am Ende erreichte das an und für sich recht unspektakuläre Schild aus den 1950er Jahren dann einen absoluten Fantasiepreis: erst bei 8.000€ fiel der Hammer! Dazu kommt noch das Aufgeld, so dass der neue Besitzer rund 10.000€ für das Objekt der Begierde locker machen muss! Wenn zwei sich streiten …

Birra Moretti: Die Überraschung vom Samstag!

Den Verkäufer dürfte das natürlich gefreut haben. Weniger glücklich aber dürfte der Vorbesitzer sein, der dem Einlieferer das Schild vor elf Jahren verkauft hatte. Damals über die Auktionsplattform eBay: 302€ hatte das Schild dort am 23. 01. 2011 erzielt.

Sorgte für eine Überraschung: 8.000€ wurden für das italienische Bierschild geboten. (Alle Bilder: Reklame-Auktion Worms)

In Summe ergibt dies, bei den insgesamt rund 10.000€, die nun bezahlt wurden, einen Wertzuwachs von knapp 3.300%: Dreitausenddreihundert Prozent! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen …

Die 29. Wormser Reklame-Auktion dauerte auch am Samstag noch den ganzen Tag über an. Ab 9 Uhr verfolgten die Bieter vor Ort zusammen mit vielen Sammlern zuhause vorm Computer – über 2.100 hatten sich eingeschrieben – eifrig Gefechte.

So manches blieb aber auch unter dem Schätzpreis

Bis gegen Mittag waren etwas über 100 Positionen verkauft worden, darunter auch einige Highlights, wie beispielsweise die „Kenner-Cigaretten“ von „Laferme Dresden“. In restauriertem Zustand brachte das Emailschild 8.500€, geschätzt war es auf 10.000 bis 12.000€. Ebenfalls unter dem Schätzpreis von bis zu 20.000€ blieb ein weiteres Tabakschild, „Enver Bey“, bei welchem der Hammer bei 15.000€ fiel.

Für 11.000€ plus Aufgeld ging dieser Rüger-Hansi kurz nach Mittag am Samstag über: Der Schätzpreis betrug 15.000 bis 17.000€

Kleiner Bilderbogen vom Samstagnachmittag

Gegen 12.30 Uhr wurde die Auktion kurz pausiert, damit sich alle ein bisschen stärken und erholen konnten. Ab 13 Uhr ging es dann wieder weiter! Und bis in den frühen Abend herein wurden noch viele Klassiker und etliche Raritäten aufgerufen. Es blieb spannend!

Dieses norwegische Schild „Hansa Brus“, 1,50 Meter hoch, machte nach der Pause den Anfang: Es war auf bis zu 15.000€ geschätzt worden, erzielte jedoch ’nur‘ 11.000€

10.500€ erzielte dieses norwegische Tiedemann’s Emailschild aus den 1920er Jahren. Schätzpreis: 12.000-15.000€

Absolutes Highlight: Cailler erzielte 118.000€

Ein wahres Bietergefecht entstand kurz nach 17 Uhr um das Emailschild von Chocolat Cailler, der absolute Höhepunkt der Auktion. Binnen Minuten war die Grenze von 100.000€ überschritten. Im Saal und am Telefon ging es Zug um Zug. Schlussendlich waren es 118.000€, die ein Sammler bereit war für das einmalige Schild zu zahlen!

Unglaublich guter Zustand: Das Chocolat au lait Cailler aus der Schweiz erzielte bei einem Schätzpreis von bis zu 80.000€ deren 118.00€. Zzgl. Aufgeld sind das rund 150.000€

Auch das letzte Objekt der zweitägigen Auktion, ein Ausleger mit zwei 1920er Jahre Schildern, Xanthia und Laurens, der bis vor kurzem noch an einer Hauswand im Tessin hing (!) stieß auf reges Interesse. Geschätzt auf 30.000-35.000€ brachte es schließlich 32.000€. Statt wie geplant um 16 Uhr ging die spannende Auktion dann um 18:10 Uhr zu Ende. Langweilig war’s nie!

2 Kommentare

  1. Das Caillers ausgeblichen und wer weiß ob nicht restauriert !!.. Bietergefecht bei Moretti ?? eventuell einfach Preis pushing ?? da ein italienescher Händler einige auf lager liegen hat die keiner für mehr als 500.- kauft ?? nach diesem Ergebnis kann er sie für 3000.- ( immer noch überbezahlt ) als Schnäppchen anbieten.. Persil Dame als TOP bezeichnet , bei genauerer Betrachtung in allen ecken Spinnen und Kratzer im Grün… Bei vielen Exponaten wird einiges an „kleineren Mängeln „nicht beschrieben in den Auktionen.. Spinnen, Emailierfehler, Verzogen etc. . Wer online bietet ,muß mit ner negativen Überraschung rechnen..Hier geht alles nur noch um HOHE Zuschläge,dabei bleibt ehrlichkeit auf der Strecke . Wer sicher gehen möchte sollte vor Ort besichtigen !!

    • Was Ihre Aussagen angeht, so gebe ich Ihnen an einer Stelle vollkommen recht: Man sollte vor Ort besichtigen! Das betrifft aber alle Auktionen, nicht nur diejenigen, wo Alte Reklame gehandelt wird. Die anderen Aussagen in Ihrem Kommentar sind reine Spekulationen.

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