Das lässt Sammlerherzen höher schlagen!

Seltenes Maggi-Türschild & Originalfoto vom ursprünglichen Einsatzort

„Du, ich glaube, ich hab‘ da was für Dich!“ Vor wenigen Tagen kontaktierte mich ein Bekannter, der über meine Leidenschaft als Reklamesammler Bescheid wusste. Über ein soziales Netzwerk, das mit zwei Buchstaben abgekürzt wird, die auch meine Initialien sind, hatte ich einen Aufruf gestartet: Ich suchte ein Schild, auf dem für eine Luxemburger Zigarettenmarke, Africaine, geworben wird. Doch dazu mehr in einem nächsten Beitrag.

1976: Dieses Bild zeigt das sehr gut erhaltene Schild im Ladeninneren an seinem ursprünglichen Ort. Auf der Außenseite der Tür befand sich ein zweites Exemplar.

Am letzten Samstag fuhr ich in den Norden des Luxemburger Landes, ins Oesling, wo in einem idyllischen Ort, ein freundlicher, älterer Herr lebt, der seit Jahrzehnten eine ganze Reihe von seltenen Werbeträgern, als Erinnerung an die Lebensmittelhandlung seiner Eltern im Ardennerstädtchen Wiltz, aufbewahrt hatte. Über Internet hatte er von meiner Liebe zu historischen Reklameobjekten erfahren und sich bereit erklärt, mir das ein oder andere Schätzchen zu verkaufen.

Das graue Januarwetter konnte meine Vorfreude und meine Spannung nicht trüben: Was würde mich wohl erwarten? Ich hatte zwar Bilder gesehen, aber auf Fotos kommt die ganze Schönheit von emaillierten Schildern und blechernen Dosen nicht so richtig rüber.

„Ich glaub, ich habe auch noch ein Foto, wo es drauf ist“

Nach etwas mehr als 60 Kilometern Fahrt stand ich vor der offenen Garage des Verkäufers: Drei luxemburgische Kaffee-Container, eine kleinere Kaffeedose und ein emailliertes Africaine-Schild lachten mich an. Wir waren uns schnell handelseinig, und als ich meinen Wagen bereits beladen hatte, meinte der freundliche Bekannte: „Ich habe noch ein kleines Schild von Maggi. Aber das hast Du wohl schon?“

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Ich hätte zwar einige kleine Schilder von Maggi, aber es gäbe viele verschiedene davon, erklärte ich, und verlieh meiner Neugierde auf das seinige Ausdruck. „Warte kurz, ich hole es mal her.“ Eine knappe Minute später war er zurück und hielt ein traumhaft schönes, kleines Maggi-Türschild, das ich zuvor noch nicht gekannt hatte, in der Hand. Das war ein Gefühl wie Geburtstag und Weihnachten gleichzeitig. Ich hatte ein Africaine-Schild kaufen können und nun kam noch diese kleine Rarität dazu.

Das Schild vom Foto: Das leicht nach rechts verrutschte obere Schraubloch ist auch deutlich auf dem SW-Bild oben zu erkennen. Und die feinen Kratzer, die das Schild letztendlich vom Traumzustand 0 trennen, setzen sich auf dem Türrahmen fort. Das verrät uns, dass in der Wiltzer "Epicerie" Wert auf gründliche Sauberkeit gelegt wurde :-)
Das Schild vom SW-Foto: Das leicht nach rechts verrutschte obere Schraubloch ist auch deutlich auf dem alten Bild oben zu erkennen. Und die feinen Kratzer, die das Schild letztendlich vom Traumzustand 0 trennen, setzen sich auf dem Türrahmen fort. Was verrät uns das: Dass in der Wiltzer „Epicerie“ Wert auf gründliche Sauberkeit gelegt wurde 😉

Überglücklich trat ich schließlich die Heimfahrt an und konnte es nicht erwarten, meiner besseren Hälfte, die meine Sammlerleidenschaft seit über 40 Jahren mit mir teilt (worum mich viele Sammlerfreunde beneiden), die kleineren und größeren Schätze zu zeigen. Sie war darüber genauso glücklich wie ich!

Deutsch-französische Seltenheit

Etwas später meldete sich der frühere Besitzer, dank dessen Voraussicht diese herrlichen Teile vor Jahrzehnten, als der Laden schloss, nicht wie viele andere verschrottet worden sind, noch mal bei mir: „Ich glaube, ich habe noch ein Foto, wo es drauf ist!“ Gemeint war das kleine Türschild. Und noch einen kurzen Moment später landet der wunderbare Zeitzeuge in SW in meiner Mailbox.

„Ich habe meine Schwester mit ihren Kindern 1976 in dem Laden fotografiert“, erfahre ich. Und meine Augen beginnen zu strahlen. Gleich über dem süßen, kleinen Fratz erkennt man an der Ladentür meine Neuerwerbung: Das Maggi-Türschild, das nun unsere Sammlung bereichern darf!

Laut Reklamesammler-Pionier Micky Waue handelt es sich bei dem außergewöhnlichen, 6,5 x 20 cm großen und leicht gewölbtem Schild mit französischen Abgaben auf der Flasche, französischer „Chapeau-de-Gendarme“-Form, aber deutschem Text um ein sehr seltenes Schild aus den 1930er Jahren. Wie schön kann so ein Sammlerleben doch sein! Herzlichen Dank nochmal an den Verkäufer!

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