Das Trompeten scheint ziemlich anstrengend zu sein: Auf jeden Fall ist der Kopf des Feuerwehrmanns, der hier ins Instrument bläst, knallrot angelaufen! Mit seinem Getröte bewirbt er eine Doppel-Fettseife der ‚Vereinigten Seifenfabriken Stuttgart‘. Das fett emaillierte, winzige Türschild stammt aus den ersten Jahren des letzten Jahrhunderts und fand vor kurzem den Weg in meine Sammlung.
(9,5 x 15 cm, gewölbt, Ferro-Email, Aetz- u. Emaillierwerke C. Robert Dold, Offenburg i. Baden, schabloniert und lithographiert)
80% Fettgehalt soll sie haben, die ’neue Haushaltsseife‘ der Marke ‚Feuerio‘, eine ‚Doppel-Fettseife‘ der ‚Vereinigten Seifenfabriken Stuttgart‘, deren Gründungsdatum auf das Jahr 1862 zurückgeht. Angesiedelt war die Firma im östlichen Stuttgarter Stadtbezirk Untertürkheim. Heute existiert sie nicht mehr, sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, doch immer noch sagen viele Stuttgarter ‚bei der Seifenbfabrik‘, wenn sie das Gelände meinen, auf dem der Industriebetrieb einst stand.
In der Wikipedia kann man über den Betrieb folgendes finden: ‚1902 erwarben die Vereinigten Seifenfabriken Stuttgart Wasengelände nahe dem Untertürkheimer Bahnhof und ließen dort durch Architekt Philipp Jakob Manz große Gebäude für die Seifensiedekessel erstellen. Bis 1933 wurde in Untertürkheim unter anderen die „Feurio“-Seife produziert. Die Gebäude wurden danach an Daimler-Benz verkauft.‘
Zahlreiche weitere Informationen und Illustrationen zur Geschichte des Betriebes findet man auf der Webseite www.wirtemberg.de von Klaus Enslin, der uns erlaubt hat, einige der Illustrationen seiner Seite auf Sammler.Net einzubinden, wofür wir uns herzlichst bedanken!
Zwei weitere Größen des Emailschildes bekannt
Das Feuerio gibt es nicht nur als Türschild
In Emaille existiert übrigens nicht nur die oben vorgestellte Türschild-Version. Ein Sammler hat uns erzählt, dass er eine etwas größere Variante im Format 30 x 25 cm besitzt. Von Klaus Enslin, der selbst über eine umfangreiche Sammlung verfügt, erfuhren wir auch, dass es das Feuerio-Emailschild anscheinend auch in einem noch größeren, ca. 50 cm hohen Format gegeben haben soll. Es soll sich dabei aber um ein Einzelstück gehandelt haben …
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