Erstmals bei Emailschildern die Millionengrenze überschritten | Baseball-Karte für 12,6 Millionen versteigert | 14,4 Millionen für einen Fotoapparat | …
2022 geht bei Sammlern Alter Reklame wohl in die Geschichte ein. Erstmals wurde auf einer Auktion die Millionengrenze überschritten, was den Preis für ein Emailschild angeht. In den USA wurden im August nicht weniger als 1,35 Millionen Dollar für ein makelloses ‘Musgo Gasoline’-Schild geboten. Mit Aufgeld waren das rund 1.6 Millionen Dollar, in etwa anderthalb Millionen Euro!
Doch auch in Europa hält der Aufwärtstrend bei den Preisen für gesuchte, hochwertige Reklameobjekte an. Nachdem bereits 2021 mit 210.00 zzgl. Aufgeld in den Niederlanden bei einer Versteigerung ein „Rotterdamsche Lloyd“-Schild den Besitzer gewechselt hatte (der geniale Entwurf stammt von dem niederländischen Künstler Johann Anton Willebrord von Stein), sollte sich die Serie an Rekordpreisen bei den Auktionen in Friedrichsdorf und Worms in diesem Jahr fortsetzen.
So erzielte Anfang Juli bei Micky Waue in Friedrichsdorf ein Emailschild von „Cognac Macholl“ – ein früher Entwurf von Ludwig Hohlwein, imposante 60 x 150 cm groß und sehr schwer – nicht weniger als 110.000€ zzgl. Aufgeld.
Im September wurde in Worms bei Marc Trapp ein „Cailler“-Schild in einem hervorragenden Zustand zum Hammerpreis von 118.000€ zzgl. Provision verkauft.
Ebenfalls in Worms wurde im November ein neuer Rekordpreis für ein europäisches Emailplakat erzielt. Nicht weniger als 215.000€ für ein „Frigor“-Schild, mit dem legendären Cappiello-Eisbären, wurden geboten.
In Friedrichsdorf dann kam im Dezember ein weiteres Reklame-Highlight unter den Hammer und brachte einen neuen Rekordpreis für ein deutsches Emailschild. Für 120.000€ zzgl. Aufgeld wurde das „Nestlé“-Baby aus der ehemaligen Sammlung des vor fünf Jahren verstorbenen Organisators der beliebten Edenkobener Reklamebörse, Wolfgang Kopetschny, versteigert.
Preisexplosion nicht nur im Reklamebereich
Doch längst nicht nur im Bereich Historische Reklame werden hohe Preise für Spitzenqualität bezahlt. Dies allen Krisen zum Trotz, oder vielleicht auch gerade, weil Antiquitäten und Sammelobjekte in diesen Zeiten als besonders wertstabil angesehen werden.
So bezahlte im August in den USA ein Sammler nicht weniger als 12,6 Millionen Dollar für eine winzige Baseball-Karte, die den Baseball-Star Mickey Mantle zeigt, der die Karte auch persönlich signiert hatte.
Und in Wetzlar war schon im Juni eine Fotokamera der Marke Leica versteigert wurden, dies zum bisherigen absoluten Rekordpreis von 14,4 Millionen Euro!
Wer jetzt denkt, das wäre nun das höchste der Gefühle, der soll sich mal gemütlich zurücklehnen und einen Whisky genießen. Es muss ja nicht unbedingt der Single Malt aus der schottischen Destillerie Ardbeg aus dem Jahr 1975 sein, der am 11. Juni 16 Millionen Pfund verkauft wurde. Das sind rund 18,3 Millionen Euro …
135 Millionen für ein Auto …
Das alles ist aber noch rein gar nichts, im Vergleich zu den 135 Millionen, die im Mai für den Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut Coupé gezahlt wurden, eins von nur zwei gebauten. Dies übrigens im Rahmen einer geheimen Auktion, der nur einige ausgewählte Sammler beiwohnten … Ganz schön verrückt, nicht wahr!?
Hinterlasse jetzt einen Kommentar