Ritscher-Dieselschlepper 528 in Emaille

Ein Schild und seine Geschichte: Traktor-Reklame von 1954

Ich selbst kannte die Marke gar nicht, was wohl daran liegt, dass Karl Ritscher nicht zu den ganz Großen der Branche zählt, wie beispielsweise Deutz, Fendt oder auch John Deere. Erst als dann dieses in Belgien produzierte Emailleschild in meine Sammlung gelangte, begann ich mich für das Unternehmen zu interessieren, das vor allem für seine Geräteträger bekannt wurde.

Die Schleppermarke Ritscher entstand, so kann man in der Wikipedia lesen, aus einer Werft mit Abwrackbetrieb im Hamburger Stadtteil Moorburg. Mit der Traktorentwicklung wurde begonnen, nachdem Karl Ritscher, der Sohn des Firmengründers Heinrich Wilhelm Ritscher 1919 nach einem Maschinenbaustudium in den USA nach Hamburg zurückgekehrt war: ‚Zunächst wurde ein Kettenschlepper entwickelt und 1920 unter dem Namen Panther vorgestellt. 1921 wurde die Firma auf die Geschwister Ritscher aufgeteilt. Die Moorburger Trecker Werke blieben bei Karl Ritscher.‘

Expansion als Rüstungsbetrieb im Zweiten Weltkrieg

1936 wurde mit dem „Typ N“ das erste Ritscher-Dreirad vorgestellt – eine damals in den USA verbreitete Konstruktionsform. Vor und während der Kriegsjahre konnte sich der innovative Betrieb nur durch Rüstungsaufträge am Leben erhalten. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach musste Ritscher sogar expandieren und eröffnete weitere Werke. Natürlich wurden diese infolge der Rüstungsproduktion häufig zum Ziel von Luftangriffen.

Ritscher-Schlepper 528W der Moorburger Treckerwerke, Baujahr 1953, 28 PS, Hubraum 2356 ccm, Motor Typ MWM KDW415Z, 2 Zylinder, Wasserkühlung (Foto: Hajotthu)
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Filmtipp: Ritscher – Vom Dreirad zum Multitrac

Ritscher – Vom Dreirad zum Multitrac

Nach dem Krieg dauerte es so, bis dass Ritscher den Betrieb wieder aufnehmen konte. Erst 1948 wurde wieder mit der Produktion begonnen, erst mit den dreirädrigen Maschinen, für die die Marke in den 1930er Jahren bekannt wurde, dann mit der Entwicklung neuer Schlepper und Geräteträger, wie der Multitrac. 1961 verkaufte Karl Ritscher seinen Betrieb an die Berliner Maschinenbau AG.

In diesem Youtube-Video kann man einen Ritscher 528 beim Pflügen in Aktion sehen. Das kleine Filmchen entstand 2011 im Freilichtmuseum am Kiekeberg unweit von Hamburg.
Weitere Traktoren der Marke auf dem ‚Ritscher Traktor Treffen 2014‘ in Sprötze, einem Stadtteil der Stadt Buchholz in der Nordheide im niedersächsischen Landkreis Harburg

Authentischer Zeitzeuge um 1951-1954

Das vorliegende, flache Emailleschild im Format von ca. 60 x 40 cm, mit abgekantetem Rand befindet sich in einem nahezu makellosen Zustand, mit sehr gutem Glanz und einer schablonierten Emaillierung mit schönem Relief am Traktor. Es zeigt das Modell 528, ein Dieselschlepper mit 28 PS, der zwischen 1951 und 1959 in weniger als 2.000 Exemplaren gebaut wurde.

Da, wie dies bei Schildern, die für den belgischen Raum gedacht waren, üblich war, eine Steuernummer neben der Signatur des Emaillierwerkes Forémail zu sehen ist, wissen wir, dass es sich um ein 528er-Modell vor 1955 handeln muss. Im Online-Traktorenlexikon ist Rede davon, dass die Modellreihe mehrfach überarbeitet wurde: ‚Gefertigt wurde er in mehreren Varianten. Anfangs wurde der Schlepper mit einem 5/1-Getriebe ausgestattet, später dann mit einem 6/1-Getriebe. Außerdem lassen sich frühe und späte Exemplare gut an der Motorhaube unterscheiden. Die 528er der ersten Jahre (1951 bis 1956) haben eine mehrteilige Motorhaube, während die überarbeiteten Exemplare ab 1956 eine einteilige Motorhaube besitzen.‘

Das Schild steht auf dem Sammler.Net-Flohmarkt zum Verkauf

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