Schneller Überblick
Woran kann man erkennen, ob ein Emailschild echt ist oder nicht? Erfahrene Alt-Sammler mögen für diesen Mini-Leitfaden nur ein müdes Lächeln übrig haben. Für angehende Reklamefreaks, Neugierige und alle, die sich näher mit echten Emailschildern befassen wollen, kann er aber einige nützliche Infos beinhalten.

1. Allgemeiner Ersteindruck
- Stimmigkeit: Passt das Motiv zur Marke, Zeit und typischen Gestaltung?
- Auffällig „perfekt“? Bei seltenen Motiven in Top-Zustand ist Skepsis angebracht, auch wenn es auch echte Raritäten in perfekter Erhaltung gibt.
- Künstliche Alterung: Gleichmäßiger, orangefarbener, recht heller Rost, Emaille-Abplatzer „an den richtigen Stellen“ – oft ein Fälschungstrick.
2. Material & Verarbeitung
Form & Wölbung
- Es gibt originale Schilder mit ganz unterschiedlichen Formen:
- Flach
- Flach mit gewölbtem Rand
- Leicht oder stark gewölbt (bauchig)
- Abgekantet
➡️ Die Form allein sagt nichts über die Echtheit aus. Sie muss nur zur Epoche, Marke und Art des Schildes passen. Die weit verbreitete Annahme, nur gewölbte Schilder seien Originale ist ein Trugschluss.
Befestigungslöcher
- Leicht unregelmäßige Bohrlöcher (zur Hängung) mit Emailleausfluss sind typisch für Originale.
- Glatte (scharfkantige) Löcher ohne Glasfluss sind verdächtig.
Rückseite
- Echte Schilder zeigen überwiegend dunkle Rückseiten, meist mit als „Affenmalerei“ bezeichneten Emaille-Farbspuren und unregelmäßiger Glasierung. Roststellen sind meist dunkelbraun.
- Rückseiten bei Fälschungen wirken häufig zu gleichmäßig. Heller, orangefarbener Rost, mehr oder weniger großflächig, ist ein Warnhinweis.
3. Schrift, Logos & Gestaltung
- Typografie historisch korrekt? Auch bei Emaillierwerks-Angaben darauf achten!
- Logo-Version passend zur Zeit?
- Fehlerhafte Details: Rechtschreibfehler, moderne Logos auf alten Designs = rote Flagge.
4. Herstellerangaben
- Leider tauchen seit einigen Jahren vermehrt Fälschungen auf, bei denen ein Emaillierwerk angegeben ist. Angaben wie „Torpedo Email“, „Boos & Hahn“, „Emaillerie Alsacienne Strasbourg“ und andere können gefälscht sein!
- Wichtig: Stimmen Schriftart, Größe, Position und der Zusammenhang mit dem Motiv? Siehe als Beispiel dieses Coca-Cola Emailschild, eine rezente Fälschung aus Osteuropa.
6. Herkunft & Preis
- Provenienz klar? Vor allem bei seltenen, hochpreisigen Schildern spielt dies eine Rolle.
- Marktwert realistisch? „Top-Rarität“ ohne Herkunft und für wenig Geld? → Warnsignal!
7. Hilfreiche Tipps
- Vergleich mit Originalen in Katalogen oder Sammlungen (z.B. mittels Google Bildersuche)
- Hier findet man eine stets aktualisierte Liste mit bekannten Fälschungen.
- Austausch mit erfahrenen Sammlern oder in Internet-Foren, z.B. Historische Reklame.
- Kostenlose Hilfe bei Sammler.Net: Zum Formular!
- Wenn immer noch Zweifel bleiben: Lieber die Finger davon lassen
💡 Merksätze für unterwegs:
„Was selten ist, ist selten billig. Was alt wirkt, ist nicht automatisch alt.“
„Ein gutes Schild erzählt Geschichte – kein Märchen.“
„Bei Zweifeln lieber stehen lassen!“
➡️ WER WEITERE TIPPS HAT, KANN SIE GERNE UNTEN ALS KOMMENTAR ABGEBEN ODER SAMMLER.NET KONTAKTIEREN!