Schneller Überblick
Im Händlerraum scheint es sich inzwischen herumgesprochen zu haben, aber bis zum Experten ist das Wissen um den reellen Wert historischer Werbeträger noch nicht vorgedrungen. Dies wurde am Montag, den 12. Mai bei Bares für Rares wieder einmal deutlich!

Ein seltenes BMW-Emailschild aus den frühen 1930er Jahren sorgte am Montagnachmittag im BfR-Händlerraum für ein heißes Bietergefecht zwischen Walter „Waldi“ Lehnertz und seinem Kollegen Jan Čížek.
Das Objekt der Begierde gehörte einem älteren Ehepaar aus Basel. Ursprünglich hing das Schild im Verkaufsraum eines Fahrrad- und Motorrad-Geschäftes, das dem Onkel der Frau gehörte, und sich ebenfalls in Basel befand.
400€ – ein recht bescheidener Wunschpreis
Der Wunsch des Schweizer Paares war recht bescheiden: 400€ wären schon akzeptabel, so der symphatische Herr mit der Baskenmütze. Experte Sven Deutschmanek hob den guten Zustand des Schildes hervor, wies dabei auf eine übermalte Stelle am rechten Schraubloch hin, und bewertete das Emailschild schließlich mit 500 bis 700€.


Über diese Expertise können Kenner und echte Sammler von Emailschildern nur noch den Kopf schütteln. Man fragt sich, wo Deutschmanek diese absurden Preisvorstellungen hernimmt. Es gibt doch ausreichend Datenbanken, wo man die reellen Werte solcher Objekte, die bei Auktionen erzielten Preise, herausfinden kann.
Mit 1.500€ „ist der Prügel gut bezahlt!“
Im Händlerraum sorgte das Schild dann aber für ein heftiges Bietergefecht. Zu Anfang waren quasi alle Anwesenden vom bei Titan-Email in München hergestellten Emailplakat begeistert und und gaben ihre Gebote ab. Rasch überschritt der Preis die Grenze zum vierstelligen Bereich. Dann wurde die Luft langsam dünner.
Schließlich machten Walter Lehnertz und Jan Čížek das Rennen unter sich aus. Und als letztgenannter die Summe von 1.500€ nannte, gab der Eifler auf! In Anbetracht der Schadstelle kann auch Sammler.Net ganz im Sinne „Waldis“ bestätigen: Damit ist der Prügel gut bezahlt!
Die Verkäufer dürfen sich freuen, für Čížek aber dürfte es schwierig werden, das Schild mit Gewinn zu verkaufen. In nahezu perfektem Zustand wurde ein solches Schild 2020 in Worms für 1.900€ zzgl. Provision versteigert.
In Zustand 1+ wurden schon mal 2.000€ geboten
In weniger gutem Zustand lagen die Preise bei den letzten spezialisierten Auktionen bei 800€ (Exemplar mit Abplatzer in der Mitte) bis 1.800€.
Den bisherigen Höchstpreis gab es 2021 anlässlich einer Micky-Waue-Auktion in Friedrichsdorf: Im Traumzustand 1+ brachte dort ein Exemplar gar 2.000€, zzgl. Provision.

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