Die Sensation von Rotterdam: Postenfund von 16 Lloyd-Emailschildern

Reklame-Schatz in altem Depot der Rotterdamschen Lloyd

ACHTUNG – FAKE NEWS – DIESER ARTIKEL IST EIN APRILSCHERZ

Mehr Infos: April, April: Es gab keinen Postenfund des Lloyd-Emailschildes – Sammler.Net

Der Fund des Jahrhunderts! Zumindest für alle, die sich für Historische Reklame begeistern: In Rotterdam wurde vor wenigen Wochen ein wahrer Schatz in Sachen Emailschilder gehoben. Insgesamt 16 Exemplare einer Ikone der Plakatkunst wurden im Hafenviertel in einem alten Gebäude entdeckt, etliche davon in nahezu ofenfrischem Zustand: „Sumatra Java – Rotterdamsche Lloyd“, das legendäre Schild, das im September 2021 für 260.400€ (inkl. Provison) versteigert worden war.

Der Entwurf des Plakates stammt von dem niederländischen Künstler Johann Anton Willebrord von Stein (1896–1965), der den Werbeauftrag der Rotterdamschen Lloyd meisterhaft im Art Deco-Stil umgesetzt hatte. Nur sehr wenige Exemplare des Schildes waren bis vor kurzem überhaupt bekannt, weniger als eine Hand Finger zählt. Doch das hat sich jetzt schlagartig geändert!

„Wollt Ihr eine gute Story?“

Am vergangenen Donnerstag kontaktierte uns der belgische Sammler und Händler von Emailschildern, Francis Bracke. „Wollt Ihr eine gute Story?“ fragte er. „Eine, die für viel Aufsehen und noch mehr Aufregung bei den High-End-Sammlern sorgen wird?“

Natürlich wollten wir. „Kommt am Ostersamstag vorbei! Ich zeig Euch was, was Euch staunen lassen wird!“ Und so machten wir uns voller Spannung und Vorfreude vorgestern auf den Weg nach Grobbendonk nahe Antwerpen, wo Francis Bracke seine Galerie „Enamel Masterpieces“ eingerichtet hat. Mit strahlenden Augen empfing er uns und führte uns in seinen Ausstellungsraum. Dort traf uns fast der Schlag …

Zwischen anderen Raritäten in Emaille standen an einer Wand nicht weniger als 11 Exemplare eines der gesuchtesten und teuersten Emailschilder überhaupt: Die Rotterdamsche Lloyd, teils in Zustand 1-, teils in 1, teils in 1-2. „Ich habe noch fünf in perfekt nebenan stehen“, lächelte Francis Bracke, und zeigte auf die Tür zum Büro. Und in der Tat: Noch weitere fünf Schilder, vollkommen, hochglänzend und prachtvoll – wie frisch aus dem Ofen eben. Zustand 0!

„Die waren noch originalverpackt“

„Die waren noch originalverpackt“ erklärt der Sammler und Galerist stolz und zeigt auf einen Haufen vergilbter Pappe und Papier. Dann beginnt er zu erzählen, wie es zu dem Sensationsfund kam. „Ich wurde von einer alten Dame kontaktiert, die von einem Bekannten erfahren hatte, dass ihre ‚Bilder‘ sehr viel wert seien …“

Mit „Bilder“ meinte die 79 Jahre alte Dame, Tochter des letzten Betreibers einer Werkstatt, in welcher Rettungsboote für Ozeandampfer hergestellt und repariert wurden, die besagten Emailplakate. „Sie hat immer in dem Gebäude gelebt, mit den Schätzen, ohne zu wissen, was sie da besaß.“ In dem großen Gebäude befanden sich neben der Wohnung, in der die alte Dame heute noch lebt, auch die Ateliers des Vaters und ein Depot. Letzteres wurde u.a. von der Rotterdamschen Lloyd als Lagerstätte für Werbematerialien genutzt.

So kam es, dass neben vielen weiteren, weniger hochwertigen, aber dennoch sammelwerten Objekten, wie Papp- und Blechschilder, Figuren und Wappen in dem Depot bis vor kurzem auch die 16 Lloyd-Emailschilder standen, resp. hingen. Eins an der Rückwand der Werkstatt etwa, oder zwei an einer Wand im geschlossenen Innenhof.


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„Je mehr Schilder, desto niedriger der Wert“

„Es war eine harte Verhandlung“, erklärt Francis Bracke, „denn die Dame wollte zunächst 100.000€ pro Schild. Sie wusste von dem Rekordpreis, der vor zweieinhalb Jahren bei einer Auktion erzielt wurde!“ Doch schlussendlich sollte die Verkäuferin Einsicht zeigen. Francis Bracke hatte ihr erklärt, dass dieser hohe Preis nur darauf zurückzuführen gewesen sein, dass das Schild sehr selten und in dem Zustand, wie das für 260.400€ versteigerte bis dahin einmalig gewesen sei.

Je mehr Exemplare bekannt seien, desto tiefer seien die Preise, so der Galerist. Schlussendlich sagte sie zu, ihm das Los zu einem für ihn akzeptablen Preis zu überlassen, einem Bruchteil ihrer ursprünglichen Forderung. Nun stehen die Emailschilder in seinem Ausstellungsraum in Grobbendonk. Doch wohl nicht allzu lange: „Wir haben sie günstig eingekauft und verkaufen sie jetzt für weniger als 20% des Preises, der im September 2021 bei der bekannten Auktion erzielt wurde. Vier sind schon reserviert!“

Sammler.Net-Umfrage

Eine gute Nachricht für alle, die sich dieses Traumschild nun vielleicht doch leisten können. Und eine schlechte für die beiden niederländischen Sammler, die vor zweieinhalb Jahren mehr als eine Viertel Million Euro für ihr Exemplar zahlen musste! Ganz so selten ist das Schild ja nun nämlich nicht mehr …

Was ist ein so ein Schild in Zustand 1 nach dem Rotterdamer Fund wert?

Was denken Sie? Wieviel ist ein solches Schild nach dieser unglaublichen Entdeckung noch wert? Machen Sie doch gleich bei der Sammler.Net-Umfrage mit! Wir freuen uns auch über Ihre Kommentare (weiter unten).


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5 Kommentare

  1. Unfassbar! Es gibt also immer noch Möglichkeiten solche wunderschönen Schilder zu finden. Bei uns unten im Dorf ist auch noch ein alter Laden, der ist schon 50 Jahre geschlossen, aber man sieht durch die Rolläden, dass innen noch alles wie früher ist!

  2. Top-Story. Top-Schilder…und dann auch noch am 1.April. So eine Situation ist schlecht für Spekulanten und toll für Sammler.
    Tolle Schilder wieder im Angebot..gibt es eine bessere Nachricht.?

  3. Das muss ein Schock sein für den, der soviel Geld ausgegeben hat und nun sieht, dass es doch viel mehr solche Emailjeschilder gibt!

  4. So kann es gehen: Ich habe noch immer gesagt, die Preisen werden wieder fallen! Auch bei den ganz teuer gehandelten Schildern. Irgendwann ist der Spuck vorbei!!!

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