Selten, seltener, am seltensten: Vorschau auf die 34. Reklame-Auktion in Worms

Die Wormser Auktionen zum Gebiet Historische Reklame sind schon etwas einzigartiges. Das liegt nicht nur an der qualitativ und quantitativ hochwertigen Auswahl an Losen, die zum Aufruf gelangen, sondern auch an der leidenschaftlichen Präsentation der Objekte. Zu fast jedem Teil weiß Auktionator Marc Trapp eine kleine Geschichte zu erzählen …

Nicht weniger als 929 Schilder, Automaten, Blechdosen, Figuren und andere Zeitzeugen aus der Reklamegeschichte werden am kommenden Wochenende, vom 3. bis 5. Mai 2024 in der Kapelle Worms unter den Hammer kommen. Darunter sind – wie gewohnt – wieder etliche Teile, die für die Mehrheit der Sammler unerschwinglich sind. Vor allem am Freitag und am Sonntag findet man im buntgemischten Angebot, das alles abdeckt, was das Thema Alte Reklame zu bieten hat, aber auch etliche Artikel, die die Brieftasche nicht allzu schwer belasten dürften.

Drei Tage voller „Motivgewalt“

Von „Motivgewalt“ spricht der Wormser und hat Recht damit. Was da so alles im Angebot ist, wird wohl die Herzen zahlreicher Reklamesammler im Saal und vor den Computern höher schlagen lassen. „Es ist wieder eine Auktion, wo man im Rückblick zu der letzten zunächst denkt, ‚besser wird es nicht‘ und wenn man dann da steht und sich den Katalog von Tag 2 beispielsweise ansieht, selbst staunen muss, weil es von Seite zu Seite von Highlight zu Highlight geht.“

Es seien Schilder darunter, die die Sammlerwelt seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat, so Marc Trapp, wie ein Marellis Zigaretten Emailschild, das in diesem Format und Zustand einmalig ist. (Siehe auch ‚Die persönlichen Highlights des Auktionators‚ weiter unten). „Es gibt einfach so eine massive Bandbreite an Positionen, die selbst uns zum Staunen bringt.“ Er und sein Team würden mit großer Vorfreude auf die Auktion blicken: „Es werden drei ganz besondere Tage werden! Die Sammler vor Ort müssen sich fühlen wie Alice im Wunderland.“

Staunen kann man in der Tat, wenn man sich die beiden prall gefüllten Print-Kataloge ansieht: Auf nahezu jeder Seite findet man Raritäten, dazu gibt es zu vielen der Lose interessante geschichtliche Informationen und auch Lesenswertes etwa zur Provenienz. Dies macht die beiden Bände zu unentbehrlichen Helfern, die eigentlich in keiner Bibliothek eines Reklamesammlers fehlen dürften!

Einige emaillierte Leckerbissen im Film

Bei den vorherigen Auktionen habe man immer schon genauer im Vorfeld ahnen können, was denn nun das Los sei, das den den höchsten Preis erzielen würde. „Diesmal ist es schwer für uns, eine genaue Vorhersage zu treffen. Es sind zehn, zwölf Stücke, die sich gegenseitig so ein bisschen die Show stehlen.“ Die Qualität sei diesmal so enorm, dass es fast unmöglich sei, eine Prognose zu stellen. „Diese Bandbreite an phantastischen Stücken in jedem Preissegment gab es noch nie!“

Und weil Videos noch besser sind als Fotos, wenn es um die Beurteilung der Qualität(en) der verschiedenen Auktionslose geht, hier eine kleine Auswahl verschiedener Schmankerl im Film:

Wer jetzt Lust auf mehr bekommen, und noch keinen Print-Katalog zuhause hat, der kann sich alle Lose ganz in Ruhe in Bild und Text auf Invaluable.com ansehen. Dort kann man sich ebenfalls für die Auktion registrieren und das ganze Geschehen am kommenden Wochenende live mitverfolgen!

34. Wormser Reklame-Auktion: Alle drei Kataloge online auf Invaluable.com

Hier die Auktion live verfolgen & mitbieten

Die persönlichen Highlights des Auktionators

Wir baten Marc Trapp darum, uns seine sechs persönlichen Highlights des kommenden Auktionsmarathons zu nennen. Zugegeben: Es ist schwer aus dieser Panoplie an Leckerbissen in Sachen Emailkunst eine Auswahl zu treffen …

Platz 1: Marellis Zigaretten

An erster Stelle steht für den Auktionator dieses imposante Emailplakat, das fast einen Meter hoch ist: „Das Marellis wurde in den 1980er Jahren auf dem “Kremplmarkt” in Heidelberg für 10 DM verkauft. Später hing es für Jahre in einem Hotel-Restaurant in Weinheim in Hessen, bis es plötzlich verschwunden war. Anfangs des Jahres bekamen wir dann die Anfrage, quasi aus dem Nichts, ob das nichts für unsere Auktion sei.“

Es gäbe nur wenige Schilder, die Grafik, Seltenheit, Geschichte und den Sinn für die Herkunft eine Produktes so vereinen wie dieses Marellis. „Es ist einfach ein Traum!“

Platz 2: Oetker-Türschild

„Das kleine, aber feine Oetker-Türschild habe ich für meinen persönlichen Platz 2 ausgesucht“, erzählt Marc Trapp. Dabei sei es nicht nur der herrliche Originalzustand gewesen, der den Ausschlag hierzu gab. „Vielmehr ist es die Tatsache, dass es sich hier um eine Variante handelt, die wir noch nie gesehen haben. Das Türschild wurde uns aus einem fernen europäischen Land eingeliefert. Der Einlieferer hat uns schon mehrmals in der Vergangenheit mit nie zuvor gesehenen Raritäten überrascht.“

Platz 3: Dapol Petroleum

„Es mutet vielleicht etwas ungewöhnlich an, dass ich gerade ein Dapol auf den dritten Platz hieve, aber ich muss einfach sagen, das Schild ist ein Zustandsbrett. Und Brett meine ich wortwörtlich, denn das Schild ist keinen Millimeter verzogen, was bei Dapol so gut wie nie der Fall ist.“ Marc Trapp hebt auch die perfekte, kratzerfreie Oberfläche hervor. „Das Schild ist ganz einfach eine Zustandsbombe!“

Platz 4: Hornyphon

Auf Platz 4 in der Herzensliste des Auktionators findet sich ein österreichisches Glasschild. „Es stammt aus einem Wiener Radioladen und besticht unter anderem durch fesche, tolle Motiv. Und ich kenne kein zweites Exemplar. Skurril klingt der Markenname ‚Hornyphon‘. Auch wenn Horny der Nachname des Firmengründers war, klingt das unter heutigen Gesichtspunkt mehr als nur kurios: ‚Jeden Abend ein Fest durch Hornyphon‘ Ich muss einfach nur lachen …“

Platz 5: Sarotti

Ein ganz frühes Sarotti hat es auf Marc Trapps Platz 5 geschafft: „Wir haben eine größere Sarottisammlung eingeliefert bekommen. Da haben wir uns im Katalog dann auch näher mit der Firmengeschichte befasst und unter anderem mehr über die bekannten drei Mohren der Marke herausgefunden. Aber dieses ganz frühe Schild von Sarotti besticht durch seine Unschuld – der Bär und die Bienen am Baum – sein Alter, die extrem dicke Schablonierung und den Zustand, der trotz einiger Beschädigungen, sehr schön ist. Es gibt da auch keine zwei, drei Stück von …“

Platz 6: Bona Margarine

„Ich komm‘ nicht drum rum, das Bona zu erwähnen.“ Fast klingt es so, als würde Marc Trapp sich dafür entschuldigen, dass er das skandinavische Marganine-Schild in seine Top-6-Liste aufgenommen hat. „Es ist wirklich ein Meisterwerk der Gebrauchskunst. Dieses Emailplakat in nicht restauriertem Zustand zu bekommen, ist heute nahezu unmöglich. Es ist eines der herausragendsten Schilder der Auktion! Ein Traumstück, von dem wir uns viel erwarten. Das Bona befindet sich in der Riege der Schilder, die am Samstag preislich explodieren könnten!“

Am liebsten würde der Auktionator noch weiter fahren mit seinen ganz persönlichen Highlights. Er nennt schon „Tucher Bier“, das „Zuban Cigaretten“-Schriftschild, das legendäre „Problem“ … aber: STOPP! Wir sagten sechs, keine sieben, keine acht, keine neun …

Danke für dein Verständnis, Marc, und nicht traurig sein 😉

Und was sind Eure Favoriten für die nahende Auktion?

Über einen Kommentar (weiter unten) würden wir uns sehr freuen!

34. WORMSER REKLAME-AUKTION
Alte Reklame | Antique Advertising
Oude Reclame | Publicité ancienne

Wann?
3.-5. Mai 2024
Wo?
Die Kapelle
67547 Worms
Deutschland

Web
Wormser Reklame-Auktion
Youtube: Die Highlights