
Wer mit einem so geringen Preiswunsch zu Bares für Rares (BfR) kommt, wie Armin aus Mittelfranken, der wird sicherlich nicht enttäuscht werden, selbst wenn der erzielte Verkaufspreis weit unter dem liegt, was der Sammlermarkt eigentlich hergeben würde. 560 Euro erhielt der Verkäufer am Donnerstagnachmittag von Jan Čížek für zwei Emailschilder aus den 1950er Jahren.
Wunschpreis: „30 bis 50 Euro pro Stück“
Gewünscht hatte sich der Sohn eines Mitarbeiters aus der Fürstlichen Brauerei Thurn und Taxis, der die beiden Reklameschilder von seinem Vater geerbt hatte, 30 bis 50 Euro pro Stück. So gesehen hat sich die Reise ins Pulheimer Walzwerk doch für den Anbieter gelohnt. Auch die Expertise wurde übertroffen: Detlev Kümmel hatte das emaillierte Duo auf 300 bis 400 Euro geschätzt.


Der BfR-Experte bezeichnete den Zustand als ‚recht gut‘, was leicht untertrieben ist. Unter Schildersammlern würde man von einem guten Zustand 1 sprechen. Die Werteinschätzung von Kümmel lag – wie bei BfR üblich – weit unter dem tatsächlichen Preis, den solch gut erhaltene Brauereischilder aus dem Haus Thurn und Taxis bei Auktionen in der Vergangenheit erzielen konnten.

Neben Jan Čížek war auch der Eifeler Waldi an dem Schilder-Duo interessiert, allerdings war bei ihm bei 550 Euro Schluss, so dass Erstgenannter für einen Zehner mehr den Zuschlag bekam. Ein sehr guter Einkaufspreis für Čížek, der einen satten Gewinn von um die 100% bei Verkauf ermöglichen wird. Vielleicht sogar mehr. Allein das Motivschild mit Flasche und Glas ist fast soviel wert, wie für beide Emaiplakate zusammen bezahlt wurde. Im November 2022 wurde ein solches im gleichen guten Zustand in Worms bei einer spezialisierten Auktion für 400 Euro zugeschlagen. Zusammen mit der Provision sind das schon knapp 500 Euro.
Bin auch immer wieder verblüfft wie die Platten stest unterbewertet werden. Experte /Schnexperte könnte sich in Aktuellen Auktionskatalogen Orientierung verschaffen!