Wenn die Technik nicht mitspielt, wird’s ärgerlich

Zickige Internet-Plattform Invaluable.com verdirbt den Spaß bei Micky-Waue-Auktion

Am Freitag war der erste von insgesamt drei Auktionstagen in Friedrichsdorf angesagt. Noch bis morgen Sonntag kommen insgesamt 837 Positionen unter den Hammer. Die ganz großen Highlights kommen dabei am heutigen Samstag dran, darunter wieder einige, die das Zeug zu neuen Rekordpreisen haben, wie etwa drei verschiedene Cappiello-Cinzano-Emailplakate, ein großes Matrapas, ein weißer Casanova und – als letzte Position für heute – ein Musgo Gasoline aus USA.

Erst im August dieses Jahres wurde mit einem solchen der bisherige Weltrekord für den Preis eines Emailschildes aufgestellt: es brachte, umgerechnet, bei einer Auktion in Greenville (South Carolina), rund 1,5 Millionen Euro. Das Friedrichsdorfer Exemplar befindet sich allerdings in einem deutlich schlechteren Zustand. Ob jemand bereit ist, die 100.000€ Stargebot auf den Tisch zu legen, wird sich am frühen Abend zeigen!

„Der Ausrufer ist ja ganz nett, aber ich möchte die Ware sehen!“

A propos Startgebot: Am Freitag war u.a. ein Casanova in Rot im Angebot. Das offizielle Startgebot betrug laut Katalog 8.000€. Als es zum Aufruf kam erschien jedoch ein Startpreis von 7.500€. Und diesen war ein Bieter bereit zu akzeptieren und bot die 7.500. Und dann? Das Auktionsteam annullierte das Gebot und forderte die 8.000€ wie im Katalog vorgesehen. Anscheinend soll ein technisches Problem am falschen Startpreis Schuld gewesen sein.


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Technische Probleme gab es bei Invaluable.com, eine der beiden Internet-Plattformen, über die die Friedrichsdorfer Auktion am Freitag lief und auch heute und morgen ab 10 Uhr noch läuft, übrigens gleich eine ganze Reihe. Oft war es so, dass die angezeigten Objekte nicht mit denen, die gerade versteigert wurden, korrespondierten.

Die Bulldogge, die (fast) niemand wollte …

Ein anderes Problem, das ab und zu auftauchte: der Ausrufer mag ganz sympathisch sein, aber als Bieter interessiert mich doch mehr das Objekt um das es gerade geht, oder? Weshalb zeigte also die Kamera des öfteren nur den Ausrufer, nicht aber das Auktionsgut im Hauptbild? Technisches Problem? Hmmm …

Zurück zum Casanova: Geschätzt worden war dieser Hohlwein-Entwurf in mäßigem Zustand auf 22.000 bis 28.000€. 7.500€ wurden geboten, das Gebot annulliert. Weshalb der Bieter mit den 7.500€ dann nicht bereit war, die geforderten 500€ mehr zu bieten, ist ein weiteres Rätsel. So blieb der Monokel tragende Köter mit dem zertöpperten Unterkiefer erst mal liegen, denn weder im Saal, noch sonstwo online, wollte irgendwer die 8.000€ bieten …

Geschätzt auf 22.000 bis 28.000€: Keiner wollte das Startgebot von 8.000€ für die Hohlwein-Bulldogge auf den Tisch legen (Bilder: Micky Waue)

Der Schätzpreis war wohl auch etwas übertrieben, wenn man den Zustand des Schildes betrachtet. Heute ab 10 Uhr und morgen um dieselbe Zeit wird die Auktion fortgesetzt. Verfolgen kann man sie auf den Plattformen Invaluable und Lotissimo. Sofern die Technik denn mitspielt.


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„Reklamevius“: Eindrücke live vor Ort

Doch auch Sammler vor Ort berichten live aus Friedrichsdorf. Wer Reklame sammelt und bei Facebook ein Konto hat, kann sich so beispielsweise bei der Gruppe Reklamevirus anmelden, wo laufend neue Eindrucke aus dem Auktionshaus in Wort und Bild festgehalten werden.

Eins der Highlights am Freitag: 10.000€ brachte das Ernemann Cameras
Für 4.200€ wurde dieses schöne 1920er Jahre Shell-Emailplakat versteigert
Sehr schöner Zustand: Bei 11.000€ fiel am Freitag der Hammer für das Urania Salonoel mit dem Dapol-Indianer
Hier das wohl skurrilste Objekt, das am Freitag in Friedrichsdorf unter den Hammer kam: Diese 70cm hohe Werbefigur aus Gips (und Katzenfell!) für die ‚medizinische Verwertung von Katzenfellen‘ (!), sie stammt aus den 1930er Jahren, wurde für 330€ zugeschlagen …

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