War das wieder ein aufregendes Jahr für eingefleischte Sammler Historischer Reklameobjekte! Nicht nur, dass im Dezember mit einem Hammerpreis von 277.000€ – zuzüglich Aufgeld sind das 333.000€ – ein neuer Preisrekord für ein europäisches Emailschild aufgestellt wurde. Es wurden auch nie zuvor in einem einzigen Jahr derart viele hochpreisige Schilder versteigert als 2024.
Eine Flasche „Deutsch-Französischer Cognac“ aus dem Hause Macholl, flankiert von zwei eleganten Schnapsgläsern, gekonnt vor schwarzem Hintergrund von Ludwig Hohlwein präsentiert. Ein Meisterwerk der frühen, emaillierten Reklamegrafik holte sich dieses Jahr mit riesigem Abstand den ersten Platz in Sachen Höchstpreise für Emailschilder.
Hochprozentiges, Süßes & Tabak
Erst bei 277.000€ fiel bei der Auktion vom 14. Dezember bei Micky Waue in Friedrichsdorf der Hammer für das 65 x 105 cm große, äußerst plakative Cognac Macholl im Bestzustand. Mitsamt Provision war einem Sammler diese herausragende Rarität demnach nicht weniger als 333.000€ wert.
PLATZ 1:
An zweiter Stelle der absoluten Emailschilder-Höchstpreise 2024 steht ein 66 x 90 cm großes Exemplar aus der Schweiz: Zwei Kinder, die sich eine Tafel Schokolade teilen, in Szene gesetzt von Karl Bickel, werben hier für die Marke von François-Louis Cailler.
Das Schild wechselte den Besitzer am 30. November in Worms. Der Zuschlag erfolgte zum Preis von 170.000€, zzgl. Provision versteht sich. Insgesamt kostete das Objekt den neuen Besitzer so ganz genau 214.506€.
PLATZ 2:
Das dritte Emailplakat, das in diesem Jahr einen sechsstelligen Zuschlag erzielte, stammt wieder aus Deutschland. Hier lehnt ein Dandy an einer überdimensionierten Zigarette der „Qualitätsmarke“ Manesco und genießt sichtlich ein Exemplar derselben in Originalgröße.
Das Schild erhielt bei Micky Waue in Friedrichsdorf am 7. Dezember ein Höchstgebot von 148.000€.
PLATZ 3:
Platz vier bei den Schildern, die 2024 zu mehr als 100.000€ zugeschlagen worden sind, belegt ein Baby mit Papierhütchen. Das Nestle’s Kindermehl-Emailschild, ein in dieser Erhaltung wohl einmaliges Exemplar früher Reklame, sorgte im April dieses Jahres für ein Bietergefecht bei Pari Auktionen.
93 Schilder im fünf- oder sechsstelligen Bereich
Michael Preiser hat dieses Jahr erstmals in seinem Aschaffenburger Auktionshaus zwei Reklame-Versteigerungen veranstaltet, die auf Anhieb erfolgreich waren. Beim Nestlé-Baby fiel der Hammer erst bei 135.000€.
PLATZ 4:
Knapp an der Grenze zu 100.000€ vorbei schlitterte schließlich ein animalischer Vertreter in Emaille, ein Tiger aus dem Zoo von Amsterdam. Das Artis-Emailschild, hergestellt bei Langcat Bussum, landete bei 95.000€, als es am 30. November versteigert wurde und damit nach dem Cailler’s zum zweitteuersten Schild der 36. Wormser Reklame-Auktion wurde.
Worms dürfte mit besagter November-Auktion auch absoluter Rekordhalter sein, was die umsatzstärkste Reklame-Versteigerung für das sich zu Ende neigende Jahr betrifft. Am 29. und 30. November betrug das erreichte Total in Sachen Zuschlagpreise 1.673.855€, dies bei rund 660 Losen, die zum Aufruf gelangten.
PLATZ 5:
Die Plätze 6 bis 15
Hier nun in der Reihenfolge der erzielten Resultate die weiteren zehn teuersten Schilder des Auktionsjahres 2024 aus den drei auf Historische Reklame spezialisierten Auktionshäuser in Worms, Friedrichsdorf und Aschaffenburg:
PLATZ 6:
PLATZ 7:
PLATZ 8:
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PLATZ 9:
PLATZ 10:
PLATZ 11:
PLATZ 12:
PLATZ 13:
PLATZ 14:
PLATZ 15:
Neun weitere Schilder erzielten in diesem Jahr bei Auktionen in Deutschland 30.000€ oder mehr. Bei 23 Emailplakaten lag der Erlös bei 20.000€ bis 27.000€. 55 Schilder wurden zwischen 10.000€ und 19.500€ zugeschlagen.
Insgesamt sind es demnach zusammen mit den vier Spitzenreitern, die zwischen 135.000€ und 277.000€ brachten, 2024 nicht weniger als 93 Emailschilder gewesen, die in Aschaffenburg, Friedrichsdorf und Worms für fünf- und sechsstellige Beträge zugeschlagen wurden.
(Bilder: Wormser Reklame-Auktion | Micky Waue Auktionen | Pari Auktionen)
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