Bei der zweiten Auflage „Emailschilder & Reklamekunst“ durch das Auktionshaus Pari – die erste fand im April statt (siehe hier) – kamen am heutigen Samstag wieder zahlreiche Raritäten unter den Hammer. Das teuerste Schild der Versteigerung, ein „Cunard Linie“-Emailplakat erzielte nicht weniger als 71.000€ zzgl. Provision. Die Gefühle in Aschaffenburg waren jedoch gemischt: Nicht wenige Schilder blieben unter den Schätzpreisen.
Die Versteigerung der insgesamt 437 Lose startete um 9 Uhr, doch schon wesentlich früher, so ab 6:30 Uhr begann vor dem Ort des Geschehens auf dem Parkplatz ein buntes Schildertreiben. Etwa ein Dutzend Händler hatten sich zum so genannten Kofferraummarkt eingefunden.
Das ein oder andere Email- und Blechschild wechselte so bereits den Besitzer, bevor es im Inneren des Auktionshauses in der Hanauer Straße in Aschaffenburg dann richtig losging.
Als Michael Preiser auf die Minute pünktlich im Saal den Auktionsreigen eröffnete, waren etwa 60 Sammler präsent. „Es gibt Sekt, Kaffee, Kuchen, … Alles super nett und familiär“ schwärmt einer von ihnen. Wenig später ist das erste Los verkauft. Mit 8.500€ wurde der Schätzpreis beim „Schwabhäuser Bier“ um 500€ übertroffen, ein guter Start.
Nach und nach kamen auch immer weitere Bieter auf den verschiedenen Online-Plattformen hinzu. Ein spannender Auktionstag begann. So manches blieb unter den Erwartungen, Schnäppchen waren also durchaus möglich.
Konkurrenz aus Dänemark und Belgien
So wie etwa bei Los 86, einem „Lagerbier Christian Schmid“, das bei einer Schätzung von bis zu 18.000€ für 13.000€ zugeschlagen wurde. Zum Vergleich: Im Dezember letzten Jahres wurden anlässlich der 46. Micky Waue Auktion 19.000€ für ein vergleichbares Schild geboten.
Dass vieles unter Schätzpreis den Besitzer wechselte, und einiges gar keinen Käufer fand, könnte ein Anzeichen sein, dass der Markt sich derzeit in einer Depression befindet. Wurden in der Vergangenheit etwa zu hohe Preise gezahlt, wird sich so mancher fragen? Die Zukunft wird es zeigen.
Sicherlich trug aber auch die Tatsache, dass am selben Tag auch in Kopenhagen (DK) eine Reklameauktion (Wunderkammer.dk) stattfand, ihren Teil dazu bei. Viele dänische Sammler hatten da die Qual der Wahl und entschieden sich vermutlich für die Versteigerung im Heimatland. Außerdem fand zeitgleich die große Reklamebörse in Rumst (B) statt, die vor allem Sammler aus Belgien und Holland anzog.
Somit stand Aschaffenburg am Samstag unter hohem Konkurrenzdruck, was dem Umsatz sicherlich nicht förderlich war. Aber eine Reihe von Objekten lösten am Samstag auch wahre Bietergefechte aus und bei nicht wenige Losen wurde die Schätzungen übertroffen!
Fazit: Eine gut präsentierte Auktion mit zahlreichen Top-Teilen, die für jedermann etwas bereithielt. Kritisiert wurde mancherorts die Dauer der Veranstaltung, aber bei 437 Losen ist es schwierig, dies viel kürzer zu gestalten. Doch muss man überhaupt solche Auktionsmarathons aufstellen? Im europäischen Ausland ist es gang und gäbe, derartige Auktionen mit maximal 200 Objekten zu präsentieren.
Einige Highlights und ihre Preise
Im Folgenden finden Sie einige der Highlights der Auktion mit den Schätzungen und den effektiv erzielten Preisen. Zu diesen kommt noch das Aufgeld hinzu, das bei knapp 25% liegt.
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