Kann Sammeln süchtig machen? Oh ja! Das zeigt Sammler.Net heute an diesem Extrembeispiel. Die Fotos entstanden schon 2021 in einem Reihenhaus in irgendeiner Kleinstadt. Hier hatte ein Mann seit Jahren vollkommen zurückgezogen gelebt. In einem schier unglaublichen Sammelsurium aus tausenden von Antiquitäten, Nippes, Kunst, Trödel, …

Sammeln zählt zweifelsohne zu den interessantesten, schönsten und vielfältigsten Hobbies überhaupt. Ansichtskarten, Briefmarken, Münzen, Antiquitäten, Design- oder Kunstobjekte, oder aber – worum es in diesem Blog hauptsächlich geht: Alte Reklame.
Oft sind es nicht allein die Objekte selbst, die für Begeisterung sorgen, sondern auch die Geschichten dahinter, für die sich Sammler faszinieren können. Manchmal aber kann Sammelleidenschaft aber auch ausarten. Mal weniger stark, mal stärker, mal … Aber lesen Sie selbst!
„Kannst Du mich mal anrufen?“ wurde der Betreiber dieses Blogs vor einigen Jahren per SMS von einer guten Bekannten gefragt. Der Anruf folgte umgehend. „Mein Vater ist verstorben. Wir hatten schon lange keinen Kontakt mehr zu ihm. Als wir jetzt in seinem Haus nach dem Rechten sehen wollten, traf uns der Schlag.“

Die Dame schilderte am Telefon kurz die Lage: Das Haus, in dem ihr Vater gelebt hatte, sei so voller Krimskrams und Antikem, dass man nicht einmal mehr in alle Zimmer reinkomme. Die Treppen stünden voll, der Speicher, der Keller, die Garage, der Garten und alle Zimmer seien bis in die letzte Ecke vollgestopft.
„Was soll ich nur tun?“ fragte sie mit verzweifelter Stimme. Um uns einen Überblick zu verschaffen und zu sehen, ob und wie wir am besten helfen könnten, aber natürlich auch in der (kleinen) Hoffnung, dass vielleicht das ein oder andere für die eigene Sammlung dabei sein könnte, legten wir einen Besuchstermin fest.
Einige Tage später machten wir uns auf den Weg. Vor dem Haus angekommen, wartete die Dame bereits draußen: „Kommt mit herein!“
Ungebetene Gäste hatten sich bereits bedient
Unglaublich! So etwas hatten wir noch nie gesehen: Hunderte von Gemälden, Grafiken, Skulpturen, tausende Bücher, altes Spielzeug, Porzellanfiguren und Keramiken in rauen Mengen, afrikanische Kunst, usw. usf. Unglaublich, was dieser Mann da im Laufe der Jahre alles zusammengetragen hatte und … verstauben ließ.

„Manches wurde inzwischen bereits gestohlen, hier hatten Diebe sich einquartiert“, so die Tochter dieses Sammlers, der im Alter ein ausgeprägtes Messie-Verhalten an den Tag legte. Ein „Edel-Messie“ sozusagen, denn das meiste, was sich hier teils meterhoch auftürmte, war keineswegs wertlos. Im Gegenteil.
„Vieles wurde auch beschädigt. So wie diese Porzellangruppe oder die Bilder hier“, ergänzte die Dame. Um Schränke und Kommoden zum Durchwühlen zu erreichen, musste in den meisten Zimmern erst einmal mehrere Kubikmeter an Sammelgut aus dem Weg geräumt werden. Und dabei waren die Diebe nicht zimperlich vorgegangen.
In der Tat hatten sich wohl kurz nach dem Tod des Mannes Squatter hier niedergelassen. Die Haustüre war unverschlossen! Es gab etliche Spuren, so manches war beschädigt worden, Goldmünzen und Uhren fehlten. „Ich weiß, dass mein Vater auch solche Münzen und Uhren gesammelt hatte, doch die konnten wir bislang nicht finden.“








Eine polizeiliche Untersuchung hat ergeben, dass tatsächlich ungebetene Gäste eine Zeit lang ihr Unwesen in dem Haus getrieben haben müssen. Doch was sie wohl alles mitgehen ließen, wird kaum jemals herauszufinden sein.
Auch (ein bisschen) alte Reklame
Wir halfen der Bekannten so gut es ging, um die nötigen Kontakte zu Museen und Händlern herzustellen, für uns selbst waren auch einige interessante Teile dabei. So fanden wir zwischen all dem, was sich in Jahrzehnten in dem Hause angesammelt hatte, unter anderem ein wunderschönes, kleines und fein lithografiertes Plakat mit Reklame für das Mineralwasser von Chevron.


Auch einige alte und teils recht seltene Blechschilder und Pappen konnten wir für die eigene Sammlung aus diesem Wirrwarr bergen. Emailschilder hingegen fanden wird leider keine. Dafür aber andere reizvolle Objekte, wie einzelne Skulpturen und das ein oder andere Gemälde, denn neben Historischer Reklame zählt u.a. auch Kunst aus dem 18. bis 21. Jahrhundert zu unseren Sammelgebieten.
Einige weitere Eindrücke
Am liebsten hätten wir noch mehr aus diesem schier unendlichen Fundus erworben, aber es soll schließlich bei Sammler.Net zuhause nicht irgendwann so aussehen wie dort. Inzwischen ist das Haus geräumt, doch dieser Vorgang zog sich über mehrere Jahre hin.
Unsere Bilder vermitteln einen Eindruck, wie sich die Lage damals, Mitte 2021, in dem Reihenhaus in irgendeiner Kleinstadt präsentierte …















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