Es war auf bis zu 200.000€ geschätzt worden, doch bei 148.000€ war das Ende der Fahnenstange erreicht. Es sollte demnach bei der 47. Reklameauktion von Micky Waue nicht zu einem neuen Rekord kommen, auch wenn das Manesco Zigaretten zu den teuersten Schildern für 2024 zählt.
Nach tonbedingten Anlaufproblemen ging’s am Samstag gegen halb zehn Uhr erst so richtig los. In gewohnt lockerer Manier führte Michael Preiser (Auktionshaus Pari) durch die Reklame-Versteigerung im Forum Friedrichsdorf, der zweitletzten für das laufende Jahr.
Das Highlight der mit 500 Positionen bestückten, zweitägigen Auktion war ein Emailschild mit Reklame für Manesco-Zigaretten. Wie bei den meisten Objekten, die unter den Hammer kamen, wurde auch bei diesem herrlichen Stück Historischer Reklame der Schätzpreis nicht erzielt.
„Ein überragender Entwurf eines uns bis heute nicht bekannten Künstler. Das Schild wurde Ende der 70er Jahre auf einem Flohmarkt gefunden. Bis heute ist uns kein weiteres Exemplar bekannt. Umso mehr freuen wir uns Ihnen diese absolute Rarität auf unserer Auktion präsentieren zu können„, hatte Waue das Objekt im Katalog vorgestellt. Inzwischen weiß man, dass mindestens zwei weitere Exemplare des Schildes existieren sollen.
Bis auf wenige Ausnahmen wurden die Schätzpreise in Friedrichsdorf nur sehr selten erreicht, geschweige denn übertroffen. Ganz besonders frappant das Beispiel einer extrem seltenen Blechdose, quasi eines Containers mit einer imposanten Höhe von 75 Zentimetern, „Hildebrand Kakao Schokolade“.
Hildebrand Container brachte ’nur‘ 5.000€
Das Los Nummer 274 war von Micky Waue auf stolze 15.000 bis 18.000€ geschätzt worden. Im Katalog konnte man zu der Rarität lesen: „Von den wenigen bekannten Vorrats-Kontainern in diesem Großformat, (Rüger, Hauswaldt, Hildebrand) ist diese die Seltenste.“ Der Zustand wurde mit 2 bis 3 angegeben.
Erzielt wurde heute jedoch nur ein rundes Drittel des unteren Schätzpreises: Mehr als 5.000€ plus Aufgeld war niemand bereit für das schöne blecherne Stück Zeitgeschichte zu bezahlen. Ein Schnäppchen, oder war die Schätzung einfach nur viel zu hoch?
Das zweitteuerste Schild der zweitletzten Auktion für 2024 wurde übrigens schon am Freitag versteigert. Dabei handelte es sich um ein kleinformatiges Emailplakat aus Frankreich, nach einem genialen Entwurf von Benjamin Rabier.
„Petite Marmite au Fromage“ kann man auf dem Kessel lesen, in welchem die bekannte lächelnde Kuh gerade rührt. Übersetzt heißt in etwa das „Kleiner Topf Käse“. In herrlicher Erhaltung wechselte es gestern für 26.000€ zzgl. Provision den Besitzer. Ebenfalls unterhalb des Schätzpreises.
Tierische Ausreißer
Einer der wenigen Ausreißer nach oben, was die Schätzpreise betrifft, erzielte eine wahrhaft tierische Rarität. Das Los Nummer 453, betitelt „Jucksin Affen“ sorgte für ein wahres Bietergefecht. Hier wurde die Schätzung nicht nur übertroffen, es wurde gar ein mehrfaches der bis zu 1.250€, die Micky Waue Katalog angab, erzielt.
Erst bei 4.200€ war Schluss. Der/die neue Besitzer(in) wird die Tierchen wohl gut pflegen, bei dem Preis, den er/sie für die sich lausenden Primaten zuzüglich der Provision bezahen muss!
Hier nun noch einige weitere Resultate vom zweiten Auktionstag. Weiter geht es in Friedrichdsdorf dann bereits am kommenden Wochenende mit der 48. Reklameauktion. Beginn am Freitag, den 13. Dezember ist um 16 Uhr.
In eigener Sache: Ursprünglich lautete der Titel dieses Beitrags ‚148.000 für das Manesco-Unikat‘. Wir beriefen uns dabei auf die Katalogbeschreibung. Aufmerksame Leser haben uns darauf hingewiesen und belegen können, dass mindestens zwei weitere Exemplare existieren. Wir bitten um Nachsicht!
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